Gesamtmetall warnt vor tariflicher Gleichstellung der Zeitarbeit
(Köln) - "Eine tarifliche Gleichstellung der Zeitarbeiter mit der Stammbelegschaft würde die Produktion für 95 Prozent unserer Betriebe verteuern und in sehr vielen Fällen zur Verlagerung von Arbeit führen", sagte Gesamtmetall-Hauptgeschäftsführer Hans Werner Busch. Busch bezog sich auf eine aktuelle Ifo-Umfrage bei 2.200 Firmen der deutschen Metall- und Elektro-Industrie, wonach Zeitarbeiter heute in 47 Prozent der Firmen etwas weniger verdienen als die Stammbelegschaft und in weiteren 45 Prozent sogar deutlich weniger. Nur 5 Prozent der Betriebe vergüten Zeitarbeit nach dem "Equal-Pay-Prinzip."
Die Reaktionen auf eine tarifliche Gleichstellung der Zeitarbeit würden überwiegend negativ sein. So planen laut Ifo-Umfrage 50 Prozent der Firmen für diesen Fall, Arbeit aus dem Betrieb auszulagern. Lediglich 9 Prozent der Firmen würden dagegen mehr eigene Mitarbeiter beschäftigen als bisher. "Wenn der Bundestag die Attraktivität der Zeitarbeit für den Entleiher verringert, nur um den Gewerkschaften politisch entgegenzukommen, dann wird das erfolgreichste Integrations-Instrument der Arbeitsmarktpolitik massiv beschädigt", sagte Busch. Er verwies darauf, dass 70 Prozent der Metall- und Elektro-Betriebe während der letzten 12 Monate Zeitarbeiter fest eingestellt haben, 19 Prozent sogar in einem größeren Umfang.
Quelle und Kontaktadresse:
Gesamtverband der metallindustriellen Arbeitgeberverbände e.V. (Gesamtmetall)
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