Gesetzgeber lockert Nullrunde für Krankenhäuser
(Köln) - Der Krankenhausärzteverband Marburger Bund begrüßt die Beschlüsse des Deutschen Bundestages und des Bundesrates, wesentlich mehr Krankenhäuser von der Nullrunde zu befreien, als positive Entscheidung. Die Nullrundenaufweichung bringt für viele Krankenhäuser eine finanzielle Entlastung, die sie bitter nötig haben, so der 2. Vorsitzende des Marburger Bundes, Rudolf Henke. Gerade die finanziell arg gebeutelten Krankenhäuser im Osten Deutschlands seien auf die Budgeterhöhung von gut zwei Prozent angewiesen.
Der Kompromiss wird nach Meinung Henkes die Krankenhäuser jedoch nur kurzfristig entlasten, da das generelle Strukturproblem bei der Finanzierung seit Jahren nicht gelöst ist. Die Politik der gedeckelten Budgets führt bei steigenden Patientenzahlen zur oftmals gesetzeswidrigen Arbeitsüberlastung des Krankenhauspersonals, so Henke. Nur weil Klinikärzte pro Jahr rund 50 Millionen überwiegend unvergütete Überstunden leisteten, sei der Versorgungsauftrag im stationären Sektor zu gewährleisten.
Rudolf Henke forderte deshalb den Gesetzgeber auf, in der anstehenden Gesundheitsreform Lösungen zu finden, dem steigenden Arbeitsaufkommen in Krankenhäusern durch eine ausreichende Zahl an ordentlich bezahlten Ärzten gerecht zu werden. Wenn auch nach der Gesundheitsreform an gedeckelten Budgets festgehalten wird, so Henke, wird sich keine Verbesserung der Arbeitsbedingungen in den Kliniken einstellen.
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