Pressemitteilung | Arbeitgeberverband Gesamtmetall e.V.

Gestaltungskraft in der Krise / Gesamtmetall legt Geschäftsbericht vor

(Berlin/Erfurt) - Der Wirtschaftseinbruch hat das Geschäftsjahr 2008/2009 des Arbeitgeberverbands Gesamtmetall geprägt. "Auch unter diesen extremen Bedingungen haben wir zukunftweisende Ergebnisse gefunden und damit unsere Gestaltungskraft unterstrichen", schreibt Gesamtmetall-Hauptgeschäftsführer Dr. Ulrich Brocker im Geschäftsbericht 2008/2009, der heute (26. Juni 2009) auf der Mitgliederversammlung in Erfurt vorgelegt wurde. Brocker lobte vor allem die flexiblen Elemente des Entgelttarifvertrags sowie die tariflichen und gesetzlichen Erleichterungen beim Einsatz von Kurzarbeit. "All das hilft Unternehmen und Mitarbeitern, besser durch die Krise zu kommen."

Der Tarifvertrag zum flexiblen Übergang in die Rente unterstütze die Betriebe in der Anpassung an den demografischen Wandel. Die neue M+E-Ausgleichsvereinigung entlaste die Betriebe von erheblichen Verwaltungskosten für die Künstlersozialabgabe.

Obwohl die Tarifparteien damit Handlungswillen und Handlungskraft wie selten zuvor bewiesen hätten, sei paradoxerweise die Tarifautonomie als Grundlage dieser Gestaltungskraft gefährdeter denn je. In der Vergangenheit hätten die Tarifparteien drohende gesetzliche Eingriffe häufig gemeinsam abgewehrt. "Jetzt sind es die Gewerkschaften selbst, die dem Bundesarbeitsministerium die Mindestlohngesetze in die Feder diktieren. Sie haben damit einen gefährlichen Weg eingeschlagen: Wer dem Staat die Lohnfindung überträgt, macht sich auf lange Sicht als Tarifpartner überflüssig", erklärte Dr. Brocker weiter.

Der Staat müsse sich nach der Krise so schnell wie möglich zurückziehen - nicht nur aus der Wirtschaft, sondern auch aus der Gestaltung der Arbeits- und Einkommensbedingungen, fordert Brocker. "So sieht es die Soziale Marktwirtschaft vor, die wie kein anderes Ordnungsmodell unternehmerische Freiheit und gesellschaftliche Verantwortung miteinander verbindet." Für dieses Modell wolle sich Gesamtmetall auch in Zukunft einsetzen und habe deshalb die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft um weitere fünf Jahre verlängert. "Wer unser bewährtes Ordnungsmodell dem Zeitgeist opfert, legt die Axt an die Wurzeln unserer Wirtschaftsverfassung, aus denen wir sechs Jahrzehnte Kraft und Stärke gezogen haben", mahnte Brocker.

Der Gesamtmetall-Geschäftsbericht informiert über die vielfältigen Aktivitäten des Verbandes zwischen dem 1. Mai 2008 und dem 30. April 2009. Er kann ab sofort auch bei Gesamtmetall bestellt oder heruntergeladen werden (http://www.gesamtmetall.de/gesamtmetall/meonline.nsf/id/Geschaeftsbericht).

Quelle und Kontaktadresse:
Gesamtmetall Gesamtverband der Arbeitgeberverbände der Metall- und Elektro-Industrie e.V. Pressestelle Voßstr. 16, 10117 Berlin Telefon: (030) 55150-0, Telefax: (030) 55150-400

(el)

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