Pressemitteilung | Marburger Bund - Verband der angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e.V. - Bundesverband

Gesundheitsreform geht schlechte Arbeitsbedingungen in Krankenhäusern an

(Berlin) - Der Krankenhausärzteverband Marburger Bund (MB) sieht eine historische Chance, mit der Einigung zur Gesundheitsreform die unzumutbaren Arbeitsbedingungen in Krankenhäusern abzuschaffen. Das Eckpunktepapier zur Gesundheitsreform sieht zur Lösung der Arbeitszeitproblematik insgesamt 700 Millionen Euro bis zum Jahr 2009 vor. Nach Ansicht des MB, der die Interessen der rund 140.000 Krankenhausärzte vertritt, sei dieser parteiübergreifende Beschluss ein hoffnungsvolles Signal der Politik.

„Der Marburger Bund hat einen wichtigen Erfolg im Kampf gegen überlange Arbeitszeiten in den Krankenhäusern erreicht“, so der Verbandsvorsitzende Frank Ulrich Montgomery. Schließlich schwenke die Politik mit diesem Beschluss auf eine Forderung des Marburger Bundes ein, zusätzliches Geld für mehr Personal und kürzere Arbeitszeiten verteilt über mehrere Jahre vorzusehen.

Montgomery warnte jedoch davor, mit diesem 700-Millionen-Euro-Paket auch die Mehrkosten, die durch die geplante Abschaffung der Arzt-im-Praktikum (AiP)-Phase entstünden, zu begleichen. „Wir brauchen das Geld dringend und ausschließlich zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen in Krankenhäusern.“

Der MB-Chef forderte die Bundesregierung auf, im angekündigten Maßnahmekatalog auch das Arbeitszeitgesetz an die maßgebliche EU-Richtlinie anzupassen und Bereitschaftsdienste als Arbeitszeiten zu werten. Auch das Bundesarbeitsgericht habe dies in mehreren Urteilen gefordert. Weil das deutsche Arbeitszeitgesetz die Bereitschaftsdienste jedoch als Ruhezeit werte, sei es mit verantwortlich für die 30-Stunden-Dienste in Krankenhäusern.

Quelle und Kontaktadresse:
Marburger Bund - Verband der angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e. V. - Bundesverband Riehler Str. 6, 50668 Köln Telefon: 0221/9731680, Telefax: 0221/9731678

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