Gesundheitsreform: Zuzahlungen sind ein Irrweg
(Berlin) - Als durchsichtiges Ablenkungsmanöver bezeichnete ver.di-Bundesvorstandsmitglied Beate Eggert die aktuelle Debatte um die Finanzierung des Gesundheitswesens. Wir brauchen nicht mehr Zuzahlung, sondern mehr Qualität und Effizienz, sagte Eggert. Dieses Ziel dürfe nicht aus den Augen verloren werden. Reformen müssten deshalb bei den Leistungserbringern ansetzen. Skandalös sei vor allem, dass die gesetzlichen Krankenkassen zwar 80 Prozent ihrer Finanzen für die Behandlung chronisch Kranker aufwenden müssten, die Ergebnisse dieser Leistungen jedoch nicht befriedigend seien. Fehlende Koordination und mangelhafte Qualitätssicherung seien die Hauptursache. Bisher müssten die Krankenkassen schlechte Qualität genauso vergüten wie gute.
Zuzahlungen tragen nicht zur Qualitätssteigerung bei, sagte Eggert. Sie führen auch nicht zu nennenswerten Einsparungen, weil Krankheiten dann eher verschleppt und später wesentlich aufwändiger behandelt werden müssen. Das sei schlecht für die Kranken und schlecht für die Kassen. Besser ist es, Krankheiten zu vermeiden. Das bedeutet klare Vorfahrt für Prävention. Heute betrage deren Anteil bei den gesetzlichen Krankenkassen vier Prozent, bei den privaten Versicherungen sogar nur 1,7 Prozent an den Gesamtausgaben.
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