Pressemitteilung |

Gewaltkriminalität weiter ansteigend

(Birkenwerder) - BDK fordert die Politik auf dem Landesdelegiertentag in Berlin erneut zum Handeln auf! Auf dem Landesdelegiertentag des Landesverbandes Berlin fordert der Bund Deutscher Kriminalbeamter anlässlich der neuesten Erkenntnisse aus der Hirnforschung erneut die Politik auf, zur Bekämpfung der Gewaltkriminalität insbesondere junger Menschen endlich zu Handeln.

Auf dem Landesdelegiertentag zum Thema „Gewaltkriminalität – Erkenntnisse aus der Hirnforschung“ fordert der Landesvorsitzende Rolf Kaßauer eine intensivere Berücksichtigung der Erkenntisse aus Kriminalistik, Kriminologie und Psychologie: „Der Mensch wird in seinem Handeln von einer Vielzahl unterschiedlichsten Faktoren beeinflusst. Neueste Erkenntnisse aus der Hirnforschung zeigen, dass sowohl die Gene, als auch Umwelteinflüsse jeglicher Art, wie die sozialen Strukturen in denen man aufwächst, die unmittelbare Erziehung, der Medien-, Drogen-, Medikamenten- und Alkoholkonsum bedeutsam sind.

Bei der Erfassung von Straftaten, die die Grundlage der bundesweiten Polizeilichen Kriminalstatistik darstellt, ist nur der Faktor Alkoholkonsum berücksichtigt. Für professionelle Analysen, die insbesondere für eine präventive Bekämpfung von Gewaltkriminalität unerlässlich sind, reichen diese Daten nicht aus!“

„Wir brauchen die Erfassung der ethnischen Herkunft und der sozialen Strukturen des Täterumfeldes, um professionelle Konzepte zu erarbeiten und sinnvoll umzusetzen. Falsch verstandene politische Korrektheit hilft uns nicht weiter!“ so die Forderung von Rolf Kaßauer.

Kaßauer weiter: „Unverständlich ist oftmals auch die mangelnde Berücksichtigung kriminalistischer, kriminologischer und psychologischer Erkenntnisse bei der Urteilsfindung. Ist doch gerade hier die Wirkung einer Strafe oder Maßregel der Besserung und Sicherung im Jugendverfahren von erheblicher Bedeutung. Eine Bewährungsstrafe ohne eine spürbare Reaktion läuft meist ins Leere… Eine Wirkung wird nicht erzielt! Das darf so nicht bleiben! Der BDK fordert daher insgesamt eine stärkere Berücksichtigung von Kriminalistik, Kriminologie und Psychologie in der Aus- und Fortbildung bei der Justiz!“

„Zur Kenntnis genommen haben wir, dass die lange bestehende Forderung des BDK, staatliche Reaktionen zeitnah und konsequent erfolgen zu lassen, nunmehr auch, wie hier in Berlin mit dem Konzept zur Durchführung des vereinfachten Verfahrens, umgesetzt wird. Das ist aber nur der Anfang…!“

„Auch die Erkenntnis, dass Sexualstraftäter ihre fehlgesteuerten Triebe oftmals ein Leben lang nur durch medikamentöse und/oder sozialtherapeutische Therapie kontrollieren können, führt zu der logischen Schlussfolgerung, dass über vorzeitige Haftentlassungen, die Dauer von Bewährungen und Auflagen sowie über die Dauer der Aufbewahrung von entsprechenden Erkenntnissen in kriminalpolizeilichen Unterlagen völlig neu nachgedacht werden muss!“ so Kaßauer abschließend.

Quelle und Kontaktadresse:
Bund Deutscher Kriminalbeamter e.V. Landesverband Berlin (BDK) Pressestelle Theodor-Storm-Str. 17-18, 16547 Birkenwerder Telefon: (03303) 500295, Telefax: (03303) 505068

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