Pressemitteilung | Fachverband der Gewürzindustrie e.V.

Gewürzindustrie unter Kostendruck

(Bonn) - Aufgrund der Kostenentwicklung der vergangenen Jahre stehen nach Angaben der Gewürzhersteller Preiserhöhungen in diesem Marktsegment bevor.

Die Gründe hierfür sind vielfältig. Steigende Energiekosten und die Auswirkungen der Ökosteuer belasten die Gewürzhersteller unmittelbar: Die Reinigung und Trocknung von Gewürzen und Kräutern ist energieaufwendig. So erfordert die Trocknung von 1 kg Kräutern rund 1,5 l Heizöl. Die Verdoppelung der Heizölpreise wirkt sich hier nachhaltig aus. Bei in Deutschland angebauten Kräutern wie Petersilie, Kerbel, Dill und Schnittlauch kommen höhere Treibstoffkosten bei Anbau und Ernte hinzu. Energiekostenbedingte Preiserhöhungen bei Verpackungsmaterial (um bis zu 60 %) und Frachtkosten (durchschnittlich 5 %) wirken sich ebenfalls aus.

Der Rohstoffmarkt der Gewürze basiert weltweit auf dem Dollarkurs. Seit Einführung des Euro hat sich die Relation zwischen Euro und Dollar um ca. 20 % zu Lasten des Euro verändert. Dies wirkt sich auf die Rohstoffpreise aus. Deutliche Preiserhöhungen gibt es bei Piment, Muskat, Macis und Nelken sowie Vanille. Kardamom ist kaum noch auf dem Markt erhältlich. Erntebedingte Lieferengpässe bei Senfsaat, Zwiebeln und Knoblauch aus Osteuropa kommen hinzu, außerdem ein eklatanter Rohstoffmangel bei Gelatine - eine Folge der BSE- und MKS-Krise. Auch im Bereich der Hilfsstoffe wie Phosphat, Laktose, Salz und Zuckerstoffen sind erhebliche Preisanhebungen zu verzeichnen.

Steigende Personalkosten aufgrund der Tarifabschlüsse der letzten Jahre können in den bereits durchrationalisierten Unternehmen nicht mehr aufgefangen werden. Der Labor- und Analysenaufwand steigt stetig an, ist aber unverzichtbar, um die von den Kunden erwartete einwandfreie Qualität der aus aller Welt angelieferten Ware zu gewährleisten, die in den Gewürzbetrieben kontrolliert, gereinigt und weiterverarbeitet wird.

Angesichts dieser Kostenentwicklung haben die Gewürzhersteller angekündigt, ihre Preisstellung zu überprüfen, dies auch vor dem Hintergrund, dass seit 1999 Preiskontinuität besteht.

Quelle und Kontaktadresse:
RA Dirk Radermacher Fachverband der Gewürzindustrie e.V. Reuterstr. 151 53113 Bonn Telefon: 0228/216162 Telefax: 0228/229460

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