Pressemitteilung | Apothekerverband Nordrhein e.V.

Grippewelle führt zu erhöhten Arzneimittelausgaben / Arzneimittelausgaben der Gesetzlichen Krankenkassen in Nordrhein sind im ersten Halbjahr 2005 deutlich gestiegen

(Düsseldorf) - In den nordrheinischen Apotheken wurden im ersten Halbjahr 2005 knapp 27,2 Mio. Rezepte zu Lasten der gesetzlichen Krankenkassen (GKV) eingelöst. Dies sind rund 1,47 Mio. Rezepte (oder ca. 5,7 Prozent) mehr als im entsprechenden Vergleichszeitraum des Vorjahres. "Die höheren Rezeptzahlen sind vor allem auf die Grippewelle im Spätfrühjahr sowie auf eine Besonderheit des Vergleichsjahres 2004 zurückzuführen", so Thomas Preis, Vorsitzender des Apothekerverbandes Nordrhein. Die Arztbesuche waren Anfang 2004 ungewöhnlich niedrig, weil sich die Patienten insbesondere aufgrund der sich abzeichnenden Praxisgebühr ihre Rezepte nach Möglichkeit noch im Dezember 2003 ausstellen ließen.

Die höheren Rezeptzahlen und der in 2005 drastisch reduzierte Herstellerrabatt an die Kassen sind ein wesentlicher Faktor für die Arzneimittelausgabensteigerung der Gesetzlichen Krankenkassen in Nordrhein, die im 1. Halbjahr 2005 um 20,2 Prozent höher ausgefallen sind als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Der Rabatt, den die Hersteller den Krankenkassen zu gewähren haben, wurde im Gesundheitsmodernisierungsgesetz von 16 Prozent (in 2004) auf 6 Prozent (im Jahre 2005) gesenkt. Auch geringere Zuzahlungen der Patienten gegenüber dem ersten Halbjahr 2004 (-2,2 Prozent) verursachten Mehrausgaben bei den Kassen.

Der durchschnittliche Wert je Rezept liegt um 4,6 Prozent über dem des Vergleichzeitraums des Vorjahres, was die Krankenkassenausgaben ebenfalls maßgeblich beeinflusste. Von höheren Rezeptdurchschnitten profitieren die Apotheker kaum. Seit dem 1. Januar 2004 erhalten sie ein Fixhonorar je abgegebenem verschreibungspflichtigem Arzneimittel. Hersteller und Staat (in Form der Mehrwertsteuer) sind die Gewinner.

Quelle und Kontaktadresse:
Apothekerverband Nordrhein e.V. Tersteegenstr. 12, 40474 Düsseldorf Telefon: 0211/439170, Telefax: 0211/4391717

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