Pressemitteilung | (RKW) Rationalisierungs- und Innovationszentrum der Deutschen Wirtschaft e.V.

Gründen im besten Alter!? / Aktuelle RKW-Studie zeigt Chancen und Risiken auf

(Eschborn) - Eine aktuelle Studie des RKW Kompetenzzentrums zeigt: Viele ältere Gründerinnen und Gründer bringen mit, was man für eine erfolgreiche Unternehmensgründung braucht. Sie sind hoch qualifiziert, motiviert, haben langjährige Berufserfahrung und gute Netzwerke. Dennoch haben auch sie Probleme - besonders mit der Passgenauigkeit von Finanzierungs- und Beratungsangeboten sowie mit der Kundengewinnung. Für die Studie wurden 151 Gründerinnen und Gründer online befragt. Gut 95 Prozent waren älter als 50 Jahre. Ergänzend wurden außerdem 14 Expertinnen und Experten aus der Beraterlandschaft sowie drei ältere Gründende interviewt.

Anlass der Studie ist ein Szenario, das sich aus dem demografischen Wandel ergibt: Die Existenzgründungszahlen können in den kommenden Jahren nur dann auf dem aktuellen Niveau bleiben, wenn sich ältere Menschen stärker am Gründungsgeschehen beteiligen. Schließlich werden die derzeit gründungsaktivsten 25- bis 44-Jährigen in Deutschland immer weniger und im Jahr 2035 wird knapp die Hälfte der Menschen älter als 50 Jahre sein. Um ihr Gründungsverhalten sinnvoll beeinflussen zu können, ging das RKW Kompetenzzentrum im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums diesen Fragen nach: Warum gründen Ältere? Was zeichnet sie aus? Welche Probleme und Bedarfe haben sie? Wie können sie besser unterstützt werden? Zentrale Ergebnisse der Online-Befragung im Überblick:

- Fast die Hälfte verfügt über einen Hochschulabschluss und mehr als die Hälfte hat Abitur.

- Mehr als 80 Prozent der Befragten sehen für sich persönlich in der Selbstständigkeit eine gute Alternative zum Angestelltenverhältnis.

- Die Motive "sein eigener Herr sein" (44 Prozent), "Erfahrungen weitergeben" (39 Prozent) und "Ausweg aus der (drohenden) Arbeitslosigkeit" (38 Prozent) werden für den Schritt in die Selbstständigkeit am häufigsten genannt.

- Die meisten Befragten gründen ein neues Unternehmen. Die Möglichkeit einer Unternehmensübernahme nutzen sie kaum (5 Prozent).

- Gegründet wird vor allem im Dienstleistungsbereich (über 50 Prozent). Innerhalb dieser Kategorie haben Beratungs-Gründungen den größten Anteil (20 Prozent).

- Am schwersten wiegen Sorgen in Bezug auf die Kundengewinnung (45 Prozent) und die Eigenkapitalausstattung (42 Prozent).

- Was die älteren Gründer am meisten vermissen sind spezielle Finanzierungsangebote (49 Prozent) für Ältere, vereinfachte Gründungsverfahren (47 Prozent) und altersspezifische Beratungen (40 Prozent).

Die Studie "Ältere Gründerinnen und Gründer. Was zeichnet sie aus? Welche Unterstützung benötigen sie? Innen- und Außensichten" wurde im Rahmen der Bundesinitiative "Wirtschaftsfaktor Alter" durchgeführt. Die Initiative will die ökonomischen Chancen der demografischen Entwicklung verdeutlichen, denn ältere Menschen stellen mit ihren Erfahrungen, Anliegen und Wünschen ein großes Potenzial dar - auch als Unternehmerinnen und Unternehmer.

Die Studie steht komplett zum Download bereit unter:

www.rkw-kompetenzzentrum.de/publikationen

Quelle und Kontaktadresse:
RKW Rationalisierungs- und Innovationszentrum der Deutschen Wirtschaft e.V. Kathrin Tetzel, Leiterin, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Düsseldorfer Str. 40, 65760 Eschborn Telefon: (06196) 4952813, Telefax: (06196) 4954801

(el)

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