Pressemitteilung | Bayerischer Philologenverband (bpv)

Gymnasiallehrer: Erst Gesundheitsschutz verstärken, dann Präsenzunterricht starten

(München) - Vor der heutigen Gesprächsrunde zum Thema Schulen mit Ministerpräsident Söder fordert der Bayerische Philologenverband (bpv) mehr Gesundheitsschutz und einheitliche, aber schulartspezifische Lösungen, wenn Präsenzunterricht wieder möglich sein soll.

Klare Strategie, schulartspezifische Lösungen
"Wir fordern eine klare Strategie, die es erlaubt, die Schulen in Bayern wieder dauerhaft zu öffnen. Notwendig sind dann gerne schulartspezifische, aber einheitliche Lösungen. Mischformen wie gleichzeitiger Wechsel- und Distanzunterricht sollten vermieden werden. Es darf nicht wieder zu einem Versuchskaninchen-Szenario kommen wie letzte Woche bei den Abiturklassen. Wir halten auch für wichtig, dass Beschränkungen oder Lockerungen, die man Gesellschaft und Schule verordnet, nicht zu unterschiedlich sein dürfen. Das führt sonst zu Unverständnis und mangelnder Akzeptanz der Maßnahmen führen", betont Michael Schwägerl, Vorsitzender des bpv.

Gesundheitsschutz
Bevor die Schulen wieder flächendeckend öffnen und Präsenzunterricht startet, sind aus Sicht des Verbandes der Lehrkräfte an Gymnasien und Beruflichen Oberschulen weitere Maßnahmen nötig. Schwägerl zählt auf:

"In geöffneten Schulen müssen OP-Masken zur Pflicht werden, einfache MNB und Schals sollen draußen bleiben. Außerdem müssen für Schüler und Lehrer genügend OP- und FFP2-Masken bereitgestellt werden, mindestens für diejenigen mit einem höheren Risiko, schwer zu erkranken.

Wir brauchen endlich eine flächendeckende Teststrategie für alle, die in die Schule kommen müssen: Schüler, Lehrkräfte, Verwaltungsangestellte, Hausmeister und Reinigungspersonal.

Die Beschaffung von Raumluftreinigern muss forciert werden. Dazu ist in einem ersten Schritt der kommunale Fördersatz von 50 auf wieder 100 Prozent zu erhöhen.

Wir brauchen mehr und vor allem kontinuierliche Studien an Schulen und Kitas wie die Münchner Virenwächter-Studie, die leider viel zu früh im Oktober beendet wurde.

Für die Risikogruppen unter Schülern und Lehrern muss über eine höhere Impfpriorisierung nachgedacht werden."

Das bedeutet für Schwägerl: "Präsenzunterricht ist nur möglich, wenn der Gesundheitsschutz verstärkt wird. Obwohl momentan relativ wenige Schüler und Lehrkräfte im Präsenzunterricht sind, fühlen diese sich nicht ausreichend geschützt, viele haben Angst. Das behindert das Lernen und führt zu Frust auf allen Seiten."

Atempause im Distanzunterricht
Auch der Distanzunterricht braucht vor Ostern eine Atempause. "Die Streichung der Ferien hat bei allen Betroffenen zu großem Ärger geführt. Sie brauchen aber eine Verschnaufpause, mindestens eine Organisationspause, damit beispielsweise der Busverkehr wieder auf Schulbetrieb gebracht werden kann, was nicht von Freitag auf Montag geht. Alle müssen den Kopf freibekommen, wieder ein wenig herunterfahren, sich umorganisieren, ehe es wieder weitergeht", schließt Schwägerl ab.

Quelle und Kontaktadresse:
Bayerischer Philologenverband (bpv) Benedikt Karl, Pressesprecher Arnulfstr. 297, 80639 München Telefon: (089) 7461630, Fax: (089) 74616350

(ds)

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