Hält die Zauberformel GLYX, was sie verspricht?
(Bonn) - Der Glykämische Index - kurz auch als GI oder GLYX bezeichnet - ist voll im Trend. "Abnehmen ohne zu hungern", "Schlank mit Glücksgefühl" soll die Zauberformel GLYX ermöglichen. Doch halten GLYX und Co. auch das, was sie versprechen?
Prof. Dr. Hans Hauner vom Else Kröner-Fresenius-Zentrum für Ernährungsmedizin der TU München erklärt: "Essen nach den Regeln von GLYX bedeutet nicht automatisch Erfolg beim Abnehmen. Denn was so einfach klingt, ist in der Praxis weitaus komplizierter. In der Ernährungsberatung stoßen GLYX und Co. nämlich auf so einige Hindernisse: Sie sind zu kompliziert, zu schwankend und von zu vielen Faktoren abhängig."
Der Glykämische Index sagt aus, wie stark der Blutzuckergehalt nach dem Verzehr von 50 Gramm Kohlenhydraten ansteigt. Damit wird der zu erwartende Blutzuckeranstieg allerdings wenig praxisbezogen beschrieben, da die Menge der aufgenommenen Kohlenhydrate bei jeder Mahlzeit variiert. Daher wurde eine weitere Maßeinheit eingeführt: Die Glykämische Last (GL), die sich auf den Kohlenhydratgehalt einer tatsächlich verzehrten Portion eines Lebensmittels bezieht.
Weder GI noch GL berücksichtigen allerdings, dass wir bei den Mahlzeiten meistens Lebensmittel kombinieren. Isst man Kartoffeln mit Quark, so ist der GI viel niedriger, als würde man nur die Kartoffeln verzehren. Ursache: Der GI einer Kartoffel verändert sich ganz erheblich durch gleichzeitig verzehrte Proteine oder Fette. Auch die Art der Zubereitung vieler kohlenhydrathaltiger Lebensmittel - ob gekocht oder roh - und die jeweilige Sorte - zum Beispiel vorgekochter oder geschälter Reis - hat maßgeblichen Einfluss auf den GI. Die Konsequenz: GI- und GL-Angaben aus den verfügbaren Tabellen geben nicht zuverlässig Aufschluss über den individuellen Blutzuckeranstieg nach einer Mahlzeit. Darüber hinaus gibt es keine wissenschaftlichen Belege dafür, dass eine Kost mit niedrigem GI zu einer besseren Sättigung führt und die Fettverbrennung fördert. Die Ernährung alleine nach dem GI auszurichten, führt also nicht zum gewünschten Erfolg, so Hauner.
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