Handelskammer stellt Gutachten zum Ausbau der Schwachhauser Heerstraße vor / Mehr als 28.000 Fahrzeuge an normalen Werktagen
(Bremen) - Ein leistungsgerechter Ausbau der Schwachhauser Heerstraße zwischen Hollerallee und Bismarckstraße ist nach Ansicht der Handelskammer unverzichtbar. Um die kontroverse Diskussion darüber zu versachlichen, hatte die Kammer bei der Planungsgemeinschaft Dr.-Ing. Walter Theine (Hannover) ein Gutachten in Auftrag gegeben, das jetzt von Handelskammer-Präses Dr. Patrick Wendisch, Hauptgeschäftsführer Dr. Matthias Fonger und Dr. Andreas Otto, Syndicus der Handelskammer, vorgestellt wurde.
Präses Dr. Wendisch: Die Untersuchung der Verkehrsplaner hat deutlich belegt, dass insbesondere der Abschnitt von der Hollerallee zum Concordiatunnel mit rund 28.000 Fahrzeugen an normalen Werktagen und in Spitzenzeiten bis zu 30.000 Fahrzeugen spürbar an seiner Leistungsgrenze angelangt ist. Interessant sei, dass der Lkw-Verkehr mit unter drei Prozent Anteil insgesamt eine untergeordnete, nachts sogar gar keine Rolle spiele.
Das Gutachten, das auf einer mehrtägigen elektronischen Verkehrserhebung im Juni 2004 basiere, habe deutlich gemacht, dass die Schwachhauser Heerstraße überwiegend als Anbindung an die Stadtmitte diene. Ein leistungsgerechter Ausbau, so Präses Dr. Wendisch, ist unabdingbar. Flaschenhälse wie dieser Abschnitt der Schwachhauser Heerstraße sind letztlich Ursache dafür, dass sich Verkehre andere, weit weniger stadtverträgliche Wege suchen.
Dr. Matthias Fonger: Die geringste Lärm- und Schadstoffbelastung in diesem Straßenzug ist nur durch einen gleichmäßig, mit mittlerer Geschwindigkeit fließenden Verkehr zu erreichen. Und dazu brauchen wir ausreichend und leistungsgerecht ausgebaute Fahrspuren. Der Concordia-Tunnel müsse im Zuge der ohnehin notwendigen Sanierung so aufgeweitet werden, dass pro Fahrtrichtung zwei Fahrspuren zur Verfügung stehen. Der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) müsse auf einem eigenständigen Gleiskörper geführt werden: Nur so können kürzere Fahrzeiten garantiert und zweckgebundene Bundesmittel eingeworben werden, sagte Dr. Fonger.
Da der Lkw-Verkehr auf der Schwachhauser Heerstraße ohnehin eine untergeordnete Rolle spielt, so erläuterte Dr. Andreas Otto, laute eine Alternative des Gutachtens zur normgerechten Vierspurigkeit mit 6,50 Metern Fahrbahnbreite, je Richtung Fahrbahnen mit 5,80 Metern Breite und Mittelmarkierung vorzusehen: Ein weiterer Vorschlag der Gutachter besteht darin, die Straßenbahnhaltestelle Parkstraße / Richard-Wagner-Straße ganz oder zumindest teilweise in den Concordiatunnel zu verlegen, sagte er. In diesem Bereich wären praktisch keine Eingriffe mehr in Privatgrundstücke notwendig und es böten sich neue gestalterische Möglichkeiten durch großzügigere Nebenanlagen und zusätzliche Baumpflanzungen an.
Der Rechtabbiegeverkehr stadtauswärts in Richtung Graf-Moltke-Straße könnte über einen überbreiten Kombistreifen für Geradeausfahrer und Rechtsabbieger geführt werden. Dadurch würde sich der Flächenbedarf an diesem Knoten minimieren. Dr. Otto: Insgesamt ließe sich im gesamten Straßenabschnitt der Eingriff in Privatflächen um mindestens ein Drittel auf nur noch rund 400 Quadratmeter reduzieren.
Durch dieses Gutachten liegen uns nun endlich zuverlässige Daten zur Verkehrssituation der Schwachhauser Heerstraße vor, die einer sachgerechten Beurteilung der Situation dienen können, betonte Dr. Matthias Fonger. Mit den darin genannten Vorschlägen könne es gelingen, zu einer kostengünstigen, stadtverträglichen und für alle Seiten vertretbaren Lösung der Verkehrsprobleme in diesem Bereich zu kommen.
Quelle und Kontaktadresse:
Handelskammer Bremen
Am Markt 13, 28195 Bremen
Telefon: 0421/36370, Telefax: 0421/3637299
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