Handelsverband BAG befürwortet Konzentration der Eigenheimförderung in Stadtlagen / Verdrängung der Wohnfunktion aus den Innenstädten führt zu Frequenzverlusten im Einzelhandel
(Berlin) - Um den Rückgang der städtischen Wohnbevölkerung zu bremsen befürwortet der Handelsverband BAG eine Konzentration der Eigenheimförderung zugunsten der Stadtlagen. Wir hoffen, daß die zuständigen Bundesratsausschüsse am 27. März die Notwendigkeit erkennen, mit der Novellierung des Eigenheimzulagegesetzes nicht nur finanzielle Ziele, sondern auch wohnungs- und stadtentwicklungspolitische Anliegen zu verfolgen. Hier bietet sich eine Chance, die Menschen wieder in die Stadt zu holen und so dem Ausbluten der Städte entgegenzuwirken, die die Politik nicht verstreichen lassen darf, erklärte Johann D. Hellwege, Hauptgeschäftsführer des Handelsverband BAG. Der von Sachsen beim Bundesrat eingebrachte Antrag, Bestandserwerb oder Ausbau von in den neuen Bundesländern gelegenen Objekten stärker zu fördern als Neubauten, gehe in die richtige Richtung. Allerdings sehe er nicht, warum dieses Vorhaben auf die ostdeutschen Bundesländer beschränkt werden solle, so Hellwege weiter. Auch in anderen Teilen der Republik brauchen wir eine Art Modernisierungszulage, die die Urbanität der Städte stärkt und dem Trend der Suburbanisierung gegensteuert.
Als Spitzenverband des innerstädtischen Einzelhandels verfolge der Handelsverband BAG den durch den Einwohnerrückgang verursachten Stadtschrumpfungsprozess mit großer Sorge. Die Verdrängung der Wohnfunktion aus den Innenstädten habe bereits zu deutlichen Frequenzverlusten im Einzelhandel geführt. Hellwege: Wir müssen die Innenstädte als ökonomische und soziale Zentren stärken. Dazu sei eine Mischung aus Wohnen, Arbeiten, Handel und Kultur unverzichtbar. Der Einzelhandel habe ein Interesse daran, dass möglichst viele Menschen in direkter Nachbarschaft zu den Einkaufsmöglichkeiten wohnen und leben. Wenn man will, dass der Einzelhandel sich auch weiterhin in der Stadt engagiert, muss die Politik dafür Sorge tragen, dass der Kunde auch und verstärkt in der Stadt anzutreffen ist, forderte Hellwege. Vor allem innerstädtische Brachflächen sollten verstärkt für Wohnzwecke genutzt werden, um eine weitere Abwanderung der Wohnbevölkerung, und infolge dessen auch des Einzelhandels, in das Umland der Städte zu unterbinden.
Quelle und Kontaktadresse:
Bundesarbeitsgemeinschaft der Mittel- und Großbetriebe des Einzelhandels e.V. (BAG)
Atrium Friedrichstraße, Friedrichstr. 60, 10117 Berlin
Telefon: 030/2061200, Telefax: 030/20612088
Weitere Pressemitteilungen dieses Verbands
- Vorschlag der IGBCE zur Mitarbeiterbeteiligung in Sanierungsfällen verdient ernsthafte politische Diskussion
- Gelder aus Städtebaufördermittel zur Stärkung der Innenstädte einsetzen / Kauf- und Warenhäuser als wichtige Kundenmagneten erhalten
- Verbände legen Ergebnisse der BAG/HDE-Kundenverkehrsuntersuchung 2008 vor / Studie belegt Attraktivität der Innenstädte als Einkaufsorte