Pressemitteilung | Baden-Württembergischer Handwerkstag e.V.

Handwerk im Land gut unterwegs

(Stuttgart) - Das alte Niveau vor der Krise ist noch nicht ganz wieder erreicht, aber die Handwerksbetriebe im Land sind gut unterwegs: Die Umsätze im zulassungspflichtigen Handwerk sind im letzten Jahr um 1,7 Prozent gestiegen. Die Beschäftigung allerdings ist mit einem Minus von 1,4 Prozent weiter rückläufig.

Damit meldet das Handwerk nach Angaben des Statistischen Landesamtes im Jahr 2010 nach dem deutlichen Umsatzeinbruch im Vorjahr wieder einen Zuwachs. Landeshandwerkspräsident Joachim Möhrle geht davon aus, dass die Branche auf dem Wachstumspfad bleibt: "Für 2011 erwarten wir ein Umsatzplus von rund zwei Prozent."

Besonders starke Zuwächse weisen die Handwerke für den gewerblichen Bedarf mit 11,6 Prozent aus. Sie holten im Zuge der Belebung der Industrie deutlich auf. Die Ausbauhandwerker konnten ihre Umsätze um 3,5 Prozent steigern, darunter die Elektrotechniker sogar um 8,2 Prozent. Sie profitierten neben den Aufträgen aus den Konjunkturpaketen und der privaten energetischen Sanierung auch von anziehenden Aufträgen aus dem gewerblichen Bereich. Das Bauhauptgewerbe hat die Umsätze des Vorjahres nur knapp gehalten. Der strenge Winter zu Jahresbeginn verhinderte ein besseres Ergebnis, obwohl der Wohnungsbau im Jahr 2010 zulegte. Die Nachwirkungen der Umweltprämie ließen das Kfz-Gewerbe mit einem deutlichen Minus von 6,4 Prozent aus dem allgemeinen Trend ausscheren. Nach Berechnungen des Baden-Württembergischen Handwerkstages (BWHT) haben die 131.000 Betriebe insgesamt rund 65 Milliarden Euro Umsatz erwirtschaftet.

Die Beschäftigung im zulassungspflichtigen Handwerk ist nach Angaben des Statistischen Landesamtes leicht zurückgegangen. Die gewerblichen Zulieferer büßten sogar 3,1 Prozent der Mitarbeiter ein. Viele Betriebe mussten krisenbedingt Kosten senken, was auch Kündigungen nach sich zog, die erst im Jahr 2010 vollzogen wurden. Nach den Statistiken des BWHT arbeiten nun 723.000 Beschäftigte im baden-württembergischen Handwerk. Möhrle geht davon aus, dass die Betriebe im laufenden Jahr wieder vermehrt einstellen: "Aufträge sind vorhanden." Sorgen bereitet dem Handwerk dagegen die Fachkräftesicherung. "Um den Bedarf auch in Zukunft zu decken, brauchen wir geeignete Antworten auf die Folgen des demografischen Wandels. Das heißt vor allem, wir müssen die Attraktivität der Ausbildung im Handwerk noch weiter steigern", sagte Möhrle. Hier setze seit einem Jahr die bundesweite Imagekampagne an. Sie solle die Neugier junger Menschen wecken und sie für eine Ausbildung und Berufslaufbahn im Handwerk begeistern. Möhrle: "Das Handwerk lebt von seinen Fachkräften, sie sind eines der wichtigsten Kriterien für unsere Wettbewerbsfähigkeit." Ebenso wichtig sei es aber auch, dass politisch die richtigen Rahmenbedingungen gesetzt werden. Mehr noch als bisher müsse der Fokus der Politik auf den kleinen und mittelständischen Betrieben liegen. Darauf werde das Handwerk weiter pochen: "Auch und gerade nach der Landtagswahl."

Quelle und Kontaktadresse:
Baden-Württembergischer Handwerkstag (BWHT) Eva Hauser, Referentin, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Heilbronner Str. 43, 70191 Stuttgart Telefon: (0711) 263709-0, Telefax: (0711) 263709-100

(el)

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