Handwerkstag zu Schröder-Rede: Dequalifizierung statt Deregulierung
(Stuttgart) - Die von Kanzler Schröder angekündigte Lockerung der Handwerksordnung bringe keineswegs die verkündete Deregulierung, sondern führe geradewegs in die Dequalifizierung der Betriebe. Dies erklärte Landeshandwerkspräsident Klaus Hackert.
Völlig falsch liege der Kanzler, wenn er es als einen Akt der Marktbelebung bezeichne, die Meisterprüfung künftig nur noch für diejenigen Handwerke vorzusehen, aus deren Tätigkeiten sich Gefahren für die Gesundheit von Menschen ergeben können. Gleichzeitig solle die zehnjährige Berufserfahrung eines Gesellen mit der Meisterprüfung gleichgestellt werden. Hackert: "Das wird im baden-württembergischen Handwerk keinen zusätzlichen Arbeitsplatz bringen." Die Zahl der Kleinstbetriebe werde vermutlich zu Lasten der mittleren und größeren Betriebe zunehmen. Dies habe einen Substanzverlust sowohl für die Innovationsfähigkeit der Betriebe als auch für deren Ausbildungskapazitäten zur Folge.
Der Handwerkstag kündigte intensive Gespräche mit allen Bundestagsabgeordneten an: "Wir werden deutlich machen, was diese angebliche Deregulierung in Wirklichkeit bedeutet - nämlich weniger Qualität, weniger Substanz und damit weniger Zukunftsfähigkeit für unsere Wirtschaft und unsere Gesellschaft."
Das Handwerk in Baden-Württemberg beschäftigt mehr als 700.000 Mitarbeiter in 117.000 Betrieben, bildet 61.000 junge Menschen aus und erwirtschaftet einen Umsatz von 64 Milliarden Euro.
Quelle und Kontaktadresse:
Baden-Württembergischer Handwerkstag
Heilbronner Str. 43, 70191 Stuttgart
Telefon: 0711/1657401, Telefax: 0711/1657444