Handwerkstag: Zusatzprofite aus Atommeilern müssen komplett in Fonds für erneuerbare Energien
(Stuttgart) - Der Baden-Württembergische Handwerkstag (BWHT) unterstützt die Forderung von Wirtschaftsminister Ernst Pfister, eine mögliche Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke an die Forderung zu knüpfen, einen Teil der erzielten Mehrerlöse für den Ausbau erneuerbaren Energien aufzuwenden. 50 Prozent allerdings, wie von Pfister vorgeschlagen, hält Landeshandwerkspräsident Joachim Möhrle für zu wenig: "Die Energiewirtschaft muss diese Profite komplett in einen Fonds einzahlen."
Die Verpflichtung zur Versorgungssicherheit des nationalen Energieangebotes dürfe nicht vernachlässigt werden, sagte Möhrle. An der Verlängerung der Laufzeit sicherer Atomkraftwerke um zehn bis 15 Jahre führe deshalb wohl kein Weg vorbei. Die dabei möglichen Zusatzerträge der Betreiber seien aber möglichst ungeschmälert den Maßnahmen zum Ausbau erneuerbarerer Energien und einer höheren Energieeffizienz zur Verfügung zu stellen. Möhrle: "Wir brauchen einen Energiepakt, der langfristig Versorgungssicherheit und -unabhängigkeit gewährleistet, die Energieeinsparung und regenerative Energien deutlich nach vorne bringt und mit dezentralen Strukturen die regionale Wirtschaft fördert."
Wer die Energiewirtschaft so in die Pflicht nehme, betonte Möhrle, verbinde Pragmatismus und Zukunftsorientierung gleichermaßen. Profitieren würden davon der Umweltschutz in Bezug auf die CO2-Emmissionen, aber auch das Handwerk als entscheidender Partner für die notwendige Energiewende. Klimaschutz ohne die Energiedienstleister des Handwerks sei nicht denkbar. Das Handwerk sei unentbehrlich für die Energieberatung, den Einsatz von innovativen Gebäudeisoliertechniken, die Installation der dezentralen Energieerzeugung und der regenerativer Energietechnologie. Möhrle: "Das Land ist sowohl im Sinne des Klimaschutzes als auch im Sinne der Sicherung der Zukunftsfähigkeit der mittelständischen Wirtschaft in der Pflicht, die sich hieraus ergebenden Chancen zu ergreifen." Vor dem Hintergrund der Wirtschaftskrise gelte dies ganz besonders.
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