Hausgärten: wichtig für Siedlung und Quartier
(Bonn/Berlin) – In der aktuellen Debatte um das Eigenheim stehen oft Aspekte wie Flächenverbrauch, Energieeffizienz und Zersiedelung im Mittelpunkt. Weniger Beachtung findet die zentrale Rolle privater Gärten – dabei sind sie lebendige, multifunktionale Räume mit großem Potenzial. Der gemeinnützige Verband Wohneigentum betont in seinem Positionspapier „Vom Wert der Hausgärten“ die Bedeutung dieser grünen Oasen für eine nachhaltige, resiliente und lebenswerte Stadt- und Siedlungsentwicklung.
„Gärten sind kein bloßer Luxus, sondern ein wohnpolitischer Schatz“, betont Peter Wegner, Präsident des Verbands Wohneigentum. „Wer sie nur als Flächenverbrauch sieht, übersieht ihre enorme Bedeutung für Klima, Biodiversität und soziale Stabilität.“ Mit rund 17 Millionen privaten Gärten in Deutschland – einer Fläche vergleichbar mit allen Naturschutzgebieten des Landes – sind sie ein wertvolles Rückgrat funktionierender Quartiere.
Grüne Infrastruktur mit Mehrwert
Hausgärten übernehmen vielfältige Funktionen: Sie verbessern das Mikroklima durch Verdunstung und Schatten, speichern CO2, entlasten das Kanalnetz bei Starkregen und fördern den sparsamen Umgang mit Wasserressourcen. Damit ersetzen sie kostenintensive Infrastrukturen und leisten einen wichtigen Beitrag zur Klimaanpassung.
Naturnahe Gestaltung fördert Klimaanpassung und Artenvielfalt
Naturnah gestaltet, bieten Gärten Lebensraum für Insekten, Vögel und Kleinsäuger. Der Verband unterstützt Gartenbesitzer*innen durch Beratung und Wettbewerbe, um Gärten als ökologische Lern- und Lebensräume zu stärken – ganz im Sinne seines Leitbilds „Naturnah Gärtnern“.
Gärten als soziale und gesundheitliche Kraftzentren
Neben ökologischen Vorteilen fördern Gärten auch das individuelle Wohlbefinden. Der Aufenthalt im Grünen reduziert Stress, animiert zu Bewegung und gesunder Ernährung und schafft Räume für nachbarschaftlichen Austausch – besonders wichtig in Zeiten wachsender Anonymität.
Politischer Appell: Gärten schützen und fördern
Verband-Wohneigentum-Präsident Wegner: „Die Debatte um das Eigenheim muss differenzierter geführt werden. Statt pauschaler Kritik am Einfamilienhaus braucht es politische Strategien, wie bestehende Siedlungen zukunftsfähig weiterentwickelt werden können. Private Gärten spielen dabei eine Schlüsselrolle – als kostbare Ressource im dicht besiedelten Raum.“
Es gilt, diese Potenziale zu erkennen und politisch wie planerisch zu integrieren – etwa durch Förderung naturnaher Gestaltung, Entsiegelung oder stärkere Berücksichtigung in der Stadtplanung.
Der Verband Wohneigentum richtet seit 70 Jahren Bundeswettbewerbe in Siedlungen aus und berät seit seinen Anfängen zum naturnahen Gärtnern: „Wir haben die Erfahrung gemacht, dass sich Eigenheimbesitzerinnen und -besitzer vor allem in ihren eigenen Gärten für Klimaschutz und Artenvielfalt einsetzen", resümiert Peter Wegner.
Quelle und Kontaktadresse:
Verband Wohneigentum e.V. (VWE), Anna Florenske, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Oberer Lindweg 2, 53129 Bonn, Telefon: 0228 6046820