Pressemitteilung | (HESSENMETALL) Verband der Metall- und Elektro-Unternehmen Hessen - Bezirksgruppe Rhein-Main-Taunus e.V.

Herbstbarometer 2016: HESSENMETALL Bezirksgruppe Rhein-Main-Taunus mahnt Investitionshemmnisse an

(Frankfurt am Main) - Die seit 1989 jährlich durchgeführte Umfrage unter den Geschäftsführern der Metall- und Elektrounternehmen der Bezirksgruppe Rhein-Main-Taunus e.V. beleuchtet einerseits die aktuelle Geschäfts- und Beschäftigungslage und informiert andererseits über die Erwartungen in den kommenden sechs Monaten.

Die aktuellen Ergebnisse der Herbst-Wirtschaftsumfrage spiegeln eine optimistische Grundstimmung der befragten M+E-Mitgliedsunternehmen der Bezirksgruppe Rhein-Main-Taunus e.V. wider. Mit der aktuellen Geschäftslage sind die befragten Unternehmen mehrheitlich zufrieden, knapp 39 Prozent beurteilen ihre Geschäftslage sogar mit gut bis sehr gut.

"Die stabile Entwicklung bezüglich Umsätze und Erträge entsprechen den Erwartungen der Unternehmen, da sie eine vergleichbare konstante Entwicklung zum Frühjahr 2016 verzeichnen. Auch die solide Entwicklung in den Auftragsbeständen seit Frühjahr 2016 sowie bei der Höhe der Investitionen stützt die positive Stimmung in den Unternehmen", fasste Dr. Thomas Brunn, Vorsitzender des Vorstandes der Bezirksgruppe Rhein-Main-Taunus e.V. von HESSENMETALL, die Ergebnisse der diesjährigen Herbst-Wirtschaftsumfrage unter den 145 Mitgliedern mit ca. 33.000 Beschäftigten zusammen. "Getrübt werden die Aussichten für das kommende Jahr durch Ursachen wie weitere Regulierungen des Arbeitsmarktes, hohe Arbeits- und Energiekosten, starre Arbeitszeiten aber auch durch den schleppenden Breitbandausbau sowie der zurückhaltenden Umsetzung der erforderlichen Digitalisierung", bilanzierte Dr. Brunn.

Die aktuelle Geschäftslage wird von 38,9 Prozent der Betriebe als gut bis sehr gut bewertet. 55,6 Prozent beurteilen die Geschäftslage befriedigend und lediglich 5,6 Prozent bezeichnen sie als schlecht. Für das kommende Halbjahr 2017 rechnen 72,2 Prozent der Unternehmen weiterhin mit einer zufriedenstellenden Entwicklung ihrer Geschäftslage, 16,7 Prozent gehen sogar von einer Verbesserung in 2017 aus, hingegen verfestigt sich der Anteil derer, die mit einer Verschlechterung der Geschäftslage rechnen auf 11,1%.

Bei den Auftragsbeständen, die einen wesentlichen Indikator für die Zukunft darstellen, bekunden 55,6 Prozent der Betriebe ihre Auftragsbestände aktuell als ausreichend und erwarten dieses Volumen auch in den nächsten Monaten; 22,2 Prozent geben für das Frühjahr 2017 sogar einen zunehmenden Auftragseingang an, doch in gleicher Prozenthöhe befürchten befragte Unternehmer einen eher abnehmenden Auftragsbestand.

Die wertmäßige Umsatzentwicklung hinterlässt im Vergleich zum Frühjahr 2016 einen guten Eindruck. Die Entwicklungen für das kommende Halbjahr werden positiv beurteilt. 17,6 Prozent prognostizieren steigende Umsätze, 76,5 Prozent beurteilen die Lage als eher gleich bleibend und nur 5,9 Prozent der Betriebe vermuten Umsatzeinbrüche.

Den guten Umsatzzahlen wird die Entwicklung der Ertragszahlen nicht ebenso gerecht. Während derzeit 33,3 Prozent der Betriebe einen Anstieg in Bezug auf die Erträge gegenüber dem Frühjahr 2016 angaben, 44,4 Prozent eine gleichbleibende Entwicklung wie im Frühjahr 2016 verzeichneten, rechnen allerdings für das kommenden Halbjahr 66,7 Prozent der Betriebe mit einem gleich bleibenden Ergebnis. 16,7 Prozent der Betriebe halten ein steigendes Ertragsniveau für das kommende Frühjahr für möglich.

Ein erfreuliches Bild zeigt sich weiterhin bei der Höhe der Investitionen. Rund 77,8 Prozent der Betriebe investieren in vergleichbarer Höhe wie im Frühjahr 2016; 22,2 Prozent zeigen eine höhere Investitionstätigkeit auf. Für 2017 sind bei 16,7 Prozent der Betriebe steigende Investitionstätigkeiten ausgewiesen, während bei 72,2 Prozent das Investitionsvolumen gleich bleiben wird. Lediglich 11,1 Prozent werden Einschränkungen vornehmen. Nach wie vor liegen die Schwerpunkte auf Ersatzinvestitionen und Rationalisierungen. Ins Auge fällt die verstetigte Investition in die Qualifizierung der Mitarbeiter mit 20%.

Der Anteil an Auslandsinvestitionen liegt bei den Betrieben weiterhin im Durchschnitt bei 25,9%. Auch in diesem Jahr werden neben dem Europa-Euroraum und Asien mit jeweils 33,3 Prozent auch Nordamerika - 16,7 Prozent - als wichtigste Handelspartner benannt.

Der Exportanteil der befragten Unternehmen ist von 51 Prozent in 2015 auf aktuell 52,2 Prozent gestiegen und verteilt sich wie in den Vorjahren primär auf den Europa-Euroraum, Asien und Nordamerika.

Die Beschäftigungszahlen bleiben auch in 2016 stabil. Seit dem Frühjahr 2016 haben die Betriebe die Zahl der Stammbelegschaft um 2,5 Prozent aufgestockt und rechnen mit einem verhaltenen Anstieg im kommenden Halbjahr.

Die jährlich wechselnde aktuelle Zusatzfrage beschäftigte sich mit den Investitionsaktivitäten der Betriebe aus der Region Rhein-Main-Taunus. 56,3 Prozent der Betriebe sehen derzeit ihre Kapazitätsauslastung ihrer Maschinen und Anlagen als ausreichend an, 18,8 Prozent sogar als verhältnismäßig groß. Investiert wird aktuell aber auch zukünftig vorrangig in Maschinen und Geräte (40%). Für ein Drittel der befragten Betriebe haben ebenfalls Investitionen in Forschung und Entwicklung einen hohen Stellenwert.

33,3 Prozent der Befragten reagieren auf die Investitionshemmnisse mit internen strukturellen Anpassungen; 15,4 Prozent beabsichtigen zur Kostensenkung Investitionen im Ausland zu tätigen oder in gleicher Höhe im Inland z.B. in Zulieferer zu investieren.

Friedrich Avenarius, Geschäftsführer der Bezirksgruppe Rhein-Main-Taunus wies darauf hin: "37,5 Prozent der Unternehmen befürchten infolge geopolitischen Krisen und globalen Unsicherheiten negative Folgen für Ihre Geschäftsaktivität. Der demografische Wandel und der Fachkräftemangel stellen sie vor große Herausforderungen. Hilfreich für die Stärkung der Region Rhein-Main-Taunus wäre aus Sicht der Betriebe sowohl eine Verbesserung der Infrastruktur als auch eine Verbesserung des Freihandels infolge der Freihandelsabkommen CETA und TTIP".

Quelle und Kontaktadresse:
HESSENMETALL Verband der Metall- und Elektro-Unternehmen Hessen, Bezirksgruppe Rhein-Main-Taunus e.V. Gertrud Hirschhäuser, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Emil-von-Behring-Str. 4, 60439 Frankfurt am Main Telefon: (069) 95808-239, Fax: (069) 95808-178

(dw)

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