Pressemitteilung | Bayerischer Philologenverband (bpv)

Historische Zäsur für das bayerische Gymnasium: Freude und Wehmut bei der Entlassung des letzten G9-Abiturjahrgangs

(München) - Am 2. Mai werden die letzten 36.400 Abiturienten des neunjährigen Gymnasiums offiziell entlassen. Dieser Tag markiert eine historische Zäsur: Das neunjährige Gymnasium und die Kollegstufe - ein Erfolgsmodell für mehr als dreieinhalb Jahrzehnte - sind jetzt Geschichte. In die Freude über den Erfolg ihrer Schüler mischt sich deshalb bei vielen Lehrkräften an den bayerischen Gymnasien auch Wehmut. So bot doch das neunjährige Gymnasium in vielerlei Hinsicht mehr Möglichkeiten zu Vertiefung und durch die zur Verfügung stehende Zeit eine schülergemäße Orientierung am individuellen Entwicklungsstand der Jugendlichen. Und das sehen nicht nur Lehrerinnen und Lehrer so, auch in vielen Abiturreden der Jahrgangsstufensprecher wird deutlich, dass die Schülerinnen und Schüler des letzten G9-Jahrgangs sich des historischen Moments wohl bewusst sind.

Das letzte G9-Abitur war nicht leichter als die früheren, aber es gab etliche Übergangsregelungen und "Ausgleichsmaßnahmen" für die Vorverlegung der Prüfungen um zwei Monate. Dies mag dem einen oder anderen Abiturienten noch geholfen haben, so dass zu erwarten steht, dass fast alle Prüflinge in Bayern bestanden haben. Ohnehin haben in den vergangenen Jahren 99 Prozent der Abiturienten in Bayern diese letzte, große Prüfung ihres Schülerlebens auch bestanden. Dies ist im Bundesvergleich nicht nur der Spitzenwert, sondern ein klarer Ausweis der Qualität und Leistungsfähigkeit des neunjährigen bayerischen Gymnasiums gewesen - und daran wird sich das achtjährige messen lassen müssen.

Mit Blick auf die weitere Entwicklung des Gymnasiums forderte der Vorsitzende des Bayerischen Philologenverbands (bpv) Max Schmidt: "Die durch den Wegfall der 13. Jahrgangsstufe frei werdenden Lehrerstellen müssen an den Schulen bleiben! Nur so kann durch mehr individuelle Förderung und die Schaffung einer integrierten Lehrerreserve, die hilft, Unterrichtsausfall zu verringern, die hohe Qualität des bayerischen Gymnasiums gehalten werden!"

Quelle und Kontaktadresse:
Bayerischer Philologenverband Wolfram Janke, Pressesprecher Implerstr. 25a, 81371 München Telefon: (089) 7461630, Telefax: (089) 7211073

(tr)

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