Pressemitteilung | Ärzte gegen Tierversuche e.V.

Historischer Durchbruch für den Tierschutz: Niederlande beenden öffentliche Finanzierung von Affenversuchen

(Bergisch-Gladbach) - Der bundesweite Verein Ärzte gegen Tierversuche begrüßt mit großer Begeisterung die bahnbrechende Entscheidung des niederländischen Parlaments: Die niederländische Zweite Kammer der Generalstaaten hat beschlossen, die staatliche Förderung für Affenversuche am größten Affenlabor des Landes, dem Biomedical Primate Research Centre (BPRC), innerhalb von fünf Jahren zu beenden. Ab 2030 dürfen sämtliche öffentlichen Gelder ausschließlich für tierversuchsfreie Forschungsmethoden verwendet werden.

Im größten Affenlabor der Niederlande werden jährlich rund 1.000 Affen für Tierversuche gehalten. Die niederländische Politik setzt sich bereits seit Jahren für einen Ausstieg aus Versuchen an Affen ein. Der aktuelle Beschluss legt fest, dass künftig jedes Jahr mehr der öffentlichen Fördermittel des BPRC für tierversuchsfreie Methoden bereitgestellt werden – und weniger für Tierversuche: Im Jahr 2025 werden 2,5 Millionen Euro, 2026 bereits 4,5 Millionen Euro und bis 2030 schließlich die gesamten 12,5 Millionen Euro, d.h. 100% der staatlichen Subventionen ausschließlich für tierversuchsfreie Forschung bereitgestellt. Nach 2030 können Affenversuche dort nur noch aus nicht-öffentlichen Mitteln finanziert werden.

Mit diesem entschlossenen Schritt setzt die niederländische Politik ein klares Signal für innovative, humanrelevante Forschung und wissenschaftlichen Fortschritt. Die politische Entscheidung, die Forschungsfinanzierung zugunsten der tierversuchsfreien Methoden umzulenken spiegelt endlich den aktuellen Stand der Wissenschaft wieder. Auch in der Gesetzgebung wird endlich erkannt, dass Affenversuche nicht notwendig sind. Das Potenzial moderner, menschenorientierter Technologien für die medizinische Forschung ist hingegen enorm.

Während die Niederlande entschlossen den Wandel hin zu einer tierversuchsfreien Wissenschaft vorantreiben, fließen in Deutschland weiterhin über 99 Prozent der öffentlichen Fördermittel für biomedizinische Forschung in Projekte mit Tierversuchen, darunter auch zahlreiche Affenversuche. Die Bundesregierung bleibt damit weit hinter den aktuellen internationalen Entwicklungen zurück. „Die Niederlande zeigen eindrucksvoll, wie eine konsequente und zukunftsorientierte Forschungsförderung aussehen kann. Wir fordern die deutsche Politik auf, diesem positiven Beispiel zu folgen: Die öffentlichen Mittel müssen endlich weg von Affen- und anderen Tierversuchen und stattdessen gezielt in moderne, tierfreie Forschungsmethoden investiert werden. Nur so kann Deutschland im internationalen Vergleich aufholen und echten medizinischen Fortschritt für Mensch und Tier ermöglichen“, sagt Dr. Dilyana Filipova, wissenschaftliche Referentin bei Ärzte gegen Tierversuche.
Diese Entscheidung aus den Niederlanden ist ein Meilenstein für den Tierschutz und die Wissenschaft – und ein Weckruf für die deutsche Politik!

Quelle und Kontaktadresse:
Ärzte gegen Tierversuche e.V., Lustheide 85, 51427 Bergisch Gladbach, Telefon: 02204 99902-0

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