Hitzeschutz ist Arbeitsschutz
(Berlin) - Hitze ist ein großes Gesundheitsrisiko. Die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) und der Deutsche Caritasverband (DCV) sind sich einig: Hitzeschutz ist Arbeitsschutz. Dies hat für die 125.000 Einrichtungen und Dienste der Wohlfahrtverbände außerordentliche Bedeutung.
Caritas: Investitionsoffensive für die Wohlfahrt – für Arbeitsschutz und Klimaschutz
Caritas-Präsidentin Eva Welskop-Deffaa: „Hitze kann lebensbedrohlich sein – gerade für ältere Menschen und für Kinder mit Vorerkrankungen. Schlecht isolierte Altenheime und Jugendwohnanlagen, die sich brütend aufheizen, sind Beispiele für die Folgen der ungenügenden Refinanzierung, die notwendige Klimaanpassungen seit Jahren verhindert. Wir brauchen eine Investitionsoffensive für die Wohlfahrtspflege, die Arbeitsschutz und Klimaschutz gemeinsam dient. Wir wollen die Türen unserer Einrichtungen offenhalten, aber die Hitze muss draußen bleiben!“
Dr. Susanne Pauser, Caritas-Vorständin für Personal und Digitales: „Die immer heißer werdenden Sommer mahnen uns, ausreichend Vorsorge gegen Hitze zu treffen. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind Tag für Tag im kräftezehrenden Einsatz, um für unsere Klientinnen und Klienten verlässlich da zu sein. Markisen, kühle Getränke und Ventilatoren allein reichen nicht aus, um Arbeitsbedingungen zu sichern, die diesem Einsatz entsprechen. Aus dem Infrastruktur-Sondervermögen des Bundes müssen jetzt die notwendigen Infrastrukturmaßnahmen finanziert werden. Es gilt, den Investitionsstau der letzten Jahre zu überwinden und die soziale Infrastruktur entsprechend ihrer Bedeutung für die Leistungsfähigkeit unsrer Gesellschaft zu berücksichtigen.“
BGW: Beschäftigte schützen und Weitergabe von Wissen zu Hitzeschutz fördern
Jörg Schudmann, Hauptgeschäftsführer der BGW: „Hitzeschutz ist immer wichtiger für einen zeitgemäßen Arbeitsschutz. Wer sich im Sozialbereich beruflich oder ehrenamtlich um Menschen kümmert, ist von großer Hitze doppelt betroffen: Durch das eigene Risiko hitzebedingter Gesundheitsprobleme und zugleich dadurch, dass die anvertrauten Menschen bei hohen Temperaturen besondere Aufmerksamkeit brauchen. Die BGW unterstützt Betriebe dabei, dieser besonderen Verantwortung nachzukommen.“
An der roten Caritas-Kampagnen-Tür machen am Hitzeaktionstag (4.6.2025) BGW und Caritas auf die Wichtigkeit einer intakten Sozialinfrastruktur und einer wirksamen Prävention aufmerksam. „Fachkräfte in Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege haben eine zentrale Rolle bei der Kommunikation zum Thema Hitzeschutz“, betont Schudmann. „Im Team, gegenüber Angehörigen und zu behandelnden, zu pflegenden oder zu betreuenden Personen geben sie wichtige Informationen über hitzebedingte Risiken und Schutzmaßnahmen weiter. Die BGW unterstützt Betriebe dabei, diese entscheidende Funktion aktiv zu fördern.“
Zum Hitzeaktionstag informiert die BGW über Hitzeschutz in Betrieben und stellt die neueste Veröffentlichung der Reihe BGW test vor: In einem vergleichenden Produkttest hat die BGW Kühlwesten in der Praxis im Hinblick auf ihren Nutzen für beruflich Pflegende unter die Lupe genommen. Informationen zum betrieblichen Hitzeschutz stellt die BGW unter www.bgw-online.de/hitzeschutz zur Verfügung.
Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Caritasverband e.V., Karlstr. 40, 79104 Freiburg, Telefon: 0761 2000