Hohe Spritpreise mobilisieren Fahrgemeinschaften
(Stuttgart) - Je höher die Benzinpreise steigen, desto mehr wächst offenbar die Bereitschaft, Fahrgemeinschaften zu bilden.
Wie der ACE Auto Club Europa am Mittwoch in Stuttgart berichtete, handelt es sich dabei aber weniger um "verheiratete", also auf Dauer angelegte Fahrgemeinschaften, sondern mehr um kurzfristige Partnerschaften. Die Beteiligten böten oder suchten in speziell dafür eingerichteten Internetportalen ad hoc günstige Mitfahrgelegenheiten. "Das Trampen per Mouseklick am PC hat derzeit Hochkonjunktur", sagte ACE-Sprecher Rainer Hillgärtner. Seinen Angaben zufolge registrierten allein die beiden größten deutschen Mitfahrpools im Internet in den vergangenen Tagen Zugriffssteigerungen von bis zu 15 Prozent.
Georg Döller vom ehrenamtlich geführten Internetanbieter mitfahrgelegenheit.de, bestätigte dem ACE, seit dem Höhenflug der Spritpreise seien die Zugriffe auf Mitfahrangebote um bis zu 20 Prozent gegenüber den Vortagen angewachsen. Im Vergleich zum Vorjahr habe sich die Zahl der registrierten User sogar auf heute 300.000 verdoppelt.
Der mit dem ACE kooperierende gewerbliche Internetanbieter mitfahrzentrale.de registrierte nach Angaben des Clubs allein im vergangenen Monat August rund 800.000 Zugriffe auf sein Portal. Jeweils die Hälfte davon seien anbietende Fahrer und nachfragende Mitfahrer. Dies waren insgesamt rund 50.000 mehr Interessenten als im bislang besten Monat Dezember 2004.
Derzeit werden auch per Verlinkung zu ace-online täglich rund 50.000 Mitfahrgelegenheiten angeboten und via mitfahrzentrale.de tatsächlich etwa 10.000 Fahrten für 30.000 Personen vermittelt. Sie teilen sich die Benzinkosten mit dem Fahrer.
Der ACE wirbt insbesondere bei Berufspendlern für eine stärkere Nutzung von Fahrgemeinschaften. Der materielle Vorteil liege darin, sich die Spritkosten zu teilen. Die Mehrheit der automobilen Berufspendler sitze derzeit aber noch als Single hinterm Steuer. Bei einem PKW mit fünf Sitzplätzen entspräche das einer Auslastung von lediglich 20 Prozent. Wirtschaftlich gesehen, sei das nicht vernünftig, betonte der ACE.
Quelle und Kontaktadresse:
ACE Auto Club Europa e.V.
Schmidener Str. 233, 70374 Stuttgart
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