IAA-Eröffnung in Frankfurt am Main / PS-Rekorde statt Spritspartechnik": Deutsche Hersteller ohne zukunftsweisende Modelle
(Berlin) - Der Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD) kritisiert die Modellpalette, die auf der diesjährigen Internationalen Automobilausstellung IAA in Frankfurt präsentiert wird, als nicht zukunftsfähig. In der Diskussion um steigende Ölpreise habe insbesondere der Dachverband der deutschen Hersteller VDA versprochen, auf der weltgrößten Automesse geeignete Antworten auf hohe Spritpreise und zunehmende Klimaprobleme zu präsentieren. Doch die seien nicht in Sicht.
Jetzt zeigt uns die IAA, wie die Antworten des VDA aussehen: Sportfahrzeuge, Luxuslimousinen und Offroader mit bis zu 510 PS und entsprechend hohem Verbrauch. Als gäbe es keinen Klimawandel, keine knapper werden Ölreserven und unendlich viel Geld in den Taschen der Verbraucherinnen und Verbraucher. Eins ist sicher: Das sind nicht die Automodelle der Zukunft", erklärt Hermann-Josef Vogt, stellvertretender VCD-Bundesvorsitzender.
So zeige beispielsweise Audi mit dem Q7 einen neuen Geländewagen, der über fünf Meter lang sei und in der Benziner-Version 350 PS habe. BMW rüste im 130i seine kleinste Klasse mit einem 265 PS-Motor aus, der auf eine Spitzengeschwindigkeit von 250 km/h abgeregelt sei. Mercedes biete neben der neuen S-Klasse, die Motorisierungen von 272 bis 388 PS aufweise, den ML 63 AMG als stärksten Serien-Geländewagen der Welt an, Leistung 510 PS. VW stelle den stärksten und damit gefährlichsten Golf aller Zeiten vor, den Golf R32 mit 250 PS und 250 km/h Spitzengeschwindigkeit.
Gerd Lottsiepen, Autoexperte und verkehrspolitischer Sprecher des VCD: PS-Rekorde statt Spritspartechnik lautet offenbar weiterhin die Devise deutscher Hersteller. Unter 100 PS ist bei den deutschen Neuvorstellungen auf der IAA kaum etwas zu haben. Wer weniger hoch motorisierte Autos sucht, muss sich an die Stände von Fiat, Nissan, Renault oder Toyota begeben." Schon die aktuelle VCD Auto-Umweltliste 2005/2006 zeige, wie wenig deutsche Hersteller bei der Kombination aus geringem Verbrauch sowie guten Schadstoff- und Lärmwerten derzeit zu bieten hätten. In die Top Ten des bewährten VCD-Umweltrankings habe es mit dem Opel Corsa gerade mal ein Pkw aus deutscher Produktion auf Platz sechs geschafft.
Um künftig international wettbewerbsfähig zu sein, müsse der Verbrauch deutscher Neuwagen viel schneller sinken. Das sei auch entscheidend für den Klimaschutz, da der Ausstoß des Treibhausgases CO2 unmittelbar vom Verbrauch abhänge. Zur Zeit stoßen Neuwagen deutscher Hersteller durchschnittlich 178 Gramm CO2 pro Kilometer aus. So langsam wie dieser Wert im vergangenen Jahr gesunken ist, bräuchten die deutschen Hersteller noch 35 Jahre, um den von der europäischen Autoindustrie für 2008 versprochenen Durchschnittswert von 140 Gramm pro Kilometer zu erreichen", rechnet Lottsiepen vor. Dann gehen Klima und Verbraucher baden."
Quelle und Kontaktadresse:
Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD), Bundesverband
Kochstr. 27, 10969 Berlin
Telefon: 030/2803510, Telefax: 030/28035110
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