Pressemitteilung | IG BAU - Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt

IG BAU: Gesetzlicher Mindestlohn stabilisiert die deutsche Wirtschaft

(Frankfurt am Main) - Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) macht sich für einen deutlich steigenden gesetzlichen Mindestlohn stark. "Der Mindestlohn sichert nicht nur das Existenzminimum von Geringverdienern, er entwickelt sich auch zum Stabilitätsanker der deutschen Wirtschaft", sagte der IG BAU-Bundesvorsitzende Robert Feiger anlässlich des für den 27. Januar 2016 erwarteten Jahreswirtschaftsberichts der Bundesregierung. "Der gesetzliche Mindestlohn stärkt die Kaufkraft und kurbelt den Konsum an. Die wachsende Binnennachfrage macht sich positiv bemerkbar. Während die Schwäche mancher Schwellenländer ein Unsicherheitsfaktor für die Exportentwicklung ist, stabilisiert die stärkere Nachfrage im Inland die Wirtschaft."

Im vergangenen Jahr legte die Kaufkraft in den ersten drei Quartalen zwischen 2,4 und 2,7 Prozent zu und stieg damit so stark wie noch nie seit Beginn der Zeitreihe des Statistischen Bundesamts. Die Entwicklung im vierten Quartal dürfte ähnlich positiv ausfallen.

"Ein steigender gesetzlicher Mindestlohn ist zudem ein notwendiges Mittel, um der stark zunehmenden Konzentration von Vermögen bei Wenigen etwas entgegenzusetzen", sagte Feiger der auch Mitglied in der Mindestlohnkommission ist. "Das allein reicht aber nicht, um den Trend zu mehr Ungleichheit zu durchbrechen. Gleichzeitig müssen auch die Löhne kräftig anziehen. Dafür werden wir in diesem Jahr etwa in der anstehenden Bautarifrunde kämpfen. Nicht zuletzt brauchen wir eine faire Besteuerung von Einkommen. Das Steuerprivileg für Kapitalerträge spaltet die Gesellschaft und muss endlich abgeschafft werden."

Laut Bundesarbeitsministerium wurde die vermögensschwächere Hälfte der Bevölkerung zuletzt noch ärmer, während die reichsten zehn Prozent über mehr als 50 Prozent des deutschen Nettovermögens verfügen.

Quelle und Kontaktadresse:
Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU), Bundesvorstand Ruprecht Hammerschmidt, Leiter, Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit Olof-Palme-Str. 19, 60439 Frankfurt am Main Telefon: (069) 95737-0, Fax: (069) 95737-800

(sa)

NEWS TEILEN: