IG BAU sieht Nachbesserungsbedarf bei Handwerksnovelle: Bei Malern und Lackierern sind Umwelt und Ausbildung in Gefahr
(Frankfurt am Main) - Nachbesserungsbedarf im Vermittlungsausschuss sieht die IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) bei der Handwerksnovelle. Besonders für einen großen Teil der derzeit noch 40.000 Ausbildungsverhältnisse im Maler- und Lackiererhandwerk sehen Gewerkschaft und der Arbeitgeber-Hauptverband Farbe Gestaltung Bautenschutz schwarz, wenn das Handwerk aus der Anlage A verschwindet. "Eine Verringerung der Ausbildungsleistungen und der Ausbildungsqualität sowie die Zerschlagung dieses Handwerks in kleingliedrige Anlerntätigkeiten muss verhindert werden", lautet der gemeinsame Appell, der auf Seiten der IG BAU vom Vorsitzenden Klaus Wiesehügel und dem Bundesvorstandsmitglied Andreas Steppuhn unterzeichnet wurde.
Besondere Sorge bereitet den Gewerkschaftern auch die hohe Umweltgefährdung, die bei unsachgemäßer Handhabung der Maler- und Lackierer-Arbeiten gegeben ist. "Die von der Bundesregierung vorgesehene Einstufung in die Anlage B als zulassungsfreies Handwerksgewerbe missachtet die Umwelt- und Gesundheitsgefahren, die von unqualifizierten Kräften ausgeht", erklärte Steppuhn. "Das Maler- und Lackierer-Handwerk gehört zweifellos zu den so genannten gefahrgeneigten Berufen und deshalb in die Anlage A." Gefahren für Gesundheit und Leben Dritter bestehen beim unsachgemäßen Umgang mit Farben und Lacken, Säuren und Lösemitteln. Es werden Produkte verarbeitet, die für den Heimwerkerbereich nicht verfügbar sind. "Folglich kann auf ein Qualitätssiegel wie den Handwerks-Meistertitel nicht verzichtet werden", erklärte das IG BAU-Vorstandsmitglied Steppuhn.
Quelle und Kontaktadresse:
Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) Bundesvorstand
Olof-Palme-Str. 19, 60439 Frankfurt
Telefon: 069/95737-0, Telefax: 069/95737800
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