IG BAU startet zweite Phase der Mobilisierungskampagne / Telefonische Meldestelle gegen Lohndumping & illegale Beschäftigung eingerichtet
(Frankfurt/Main) - Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt erweitert ihre Mobilisierungskampagne "Ohne Regeln geht es nicht!" und ruft zur aktiven Mitarbeit auf: Ab sofort ist eine Meldestelle Lohndumping und illegale Beschäftigung eingerichtet und die Telefone frei geschaltet. Unter der gebührenfreien Rufnummer 0800-442 2802 kann jedermann montags bis freitags von 7 bis 20 Uhr und samstags von 9 bis 18 Uhr die Gewerkschaft erreichen und Hinweise auf beobachtetes irreguläres Geschehen auf Baustellen geben. Diese Meldungen werden auf Wunsch vertraulich behandelt, sollen aber die Arbeit der Verfolgungsbehörden unterstützen. Meldungen über Internet sind unter der Adresse kontrolle@igbau.de möglich.
"Das außerordentliche Ausmaß der Illegalität auf den Baustellen erfordert außerordentliche Maßnahmen bei der Kontrolle und Verfolgung krimineller Machenschaften", begründete Dietmar Schäfers vom Bundesvorstand der IG BAU die Gewerkschaftsaktion. "Wir verbinden den Aufruf an die Kollegen auf den Baustellen und alle anderen Menschen, die uns dabei helfen wollen, mit der zweiten Phase unserer Mobilisierungskampagne, die unter dem Motto 'Ohne Regeln geht es nicht!' steht", sagte Schäfers stellvertretend für die Gesamtorganisation.
In einer ersten Phase seit Februar hat die IG BAU ein bundesweites Netzwerk von ehrenamtlichen Mitarbeitern aufgebaut und weit über vierhundert Baufirmen ins Visier genommen, um die Einhaltung der Tarifverträge abzusichern. "Wir führen die Aktion genauso generalstabsmäßig durch, wie wir einen normalen Arbeitskampf organisieren würden", betonte Schäfers, der im Bundesvorstand der IG BAU für Organisation zuständig ist und bereits den ersten bundesweiten Streik der Bauarbeiter 2002 geleitet hat.
Bei bisher knapp 1000 Baustellenbesuchen haben Gewerkschaftsmitarbeiter die Baubeschäftigten über Bedeutung und Inhalt der Tarifbestimmungen informiert und tausende Kontaktgespräche geführt. "Das werden wir planmäßig ausbauen und die gewonnenen Informationen im weiteren Verlauf der Kampagne gezielt verwenden."
Die IG BAU arbeitet dabei eng mit den Fahndern der Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) zusammen, die seit Anfang des Jahres für die Kontrolle und Bekämpfung illegaler Beschäftigung eingesetzt ist. "Es ist für uns eine Selbstverständlichkeit, den Behörden in ihrem schweren Kampf gegen die organisierte Kriminalität zu helfen", sagte der IG BAU-Vorstand, "alles andere wäre unterlassene Hilfeleistung."
Dietmar Schäfers erhofft sich von den Anrufern bei der Meldestelle wenigstens "durch Tatsachen begründete Verdachtshinweise, um bei Straftaten den Ermittlungszwang auf der Zollseite auszulösen". Eines ist für Schäfers klar: "Wir haben weder die Befugnisse noch die Möglichkeiten einer Strafverfolgungsbehörde. Es ist deshalb deren Job, gerichtsverwertbare Beweise zu beschaffen, wenn ihnen ein konkreter Verdacht gemeldet wird. Und dabei kann und soll jeder mittun, der sich verantwortlich fühlt für die Wiederherstellung von Recht und Gesetz auf den Baustellen."
Quelle und Kontaktadresse:
Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU), Bundesvorstand
Michael Knoche, Pressesprecher
Olof-Palme-Str. 19, 60439 Frankfurt
Telefon: 069/95737-0, Telefax: 069/95737-800
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