Pressemitteilung | Industrie- und Handelskammer zu Münster (IHK)

IHK-Umfrage gibt erstmals genaues Bild über Umfang der Nutzung flexibler Arbeitszeiten

(Münster) - Die meisten Unternehmen im Münsterland und der Emscher-Lippe nutzen inzwischen die Vorteile flexiblerer Arbeitszeiten, um insbesondere ihre Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. Das ergab eine Umfrage der Industrie- und Handelskammer zu Münster (IHK), deren Ergebnisse am 19. Januar 2000 in Münster vorgestellt wurden. Danach wird die Arbeitszeitflexibilisierung in drei Viertel der befragten Betriebe eingesetzt.







Bei den verschiedenen Formen steht die Gleitzeit mit Kernarbeitszeit an der Spitze (24 Prozent), dicht gefolgt von Jahresarbeitszeitkonten (23 Prozent). Schon deutlich weniger Unternehmen nutzen flexible Wochenarbeitszeiten (18 Prozent), nur 6 Prozent eine Gleitzeit ohne Kernarbeitszeit. Jeweils zwei Prozent setzen auf Telearbeit oder Heimarbeit.







Flexiblere Arbeitszeiten gelten in der Fachmeinung als erfolgreiches Instrument, um verschiedene Ziele gleichzeitig zu erreichen. Mit ihrer Hilfe sollen insbesondere Auftragsschwankungen besser abgefedert, die Kosten bei Spitzenbelastungen gesenkt und so schließlich sogar mehr Arbeitsplätze geschaffen werden. Deshalb spielt die Arbeitszeitflexibilisierung im Bündnis für Arbeit wie auch in der Arbeit der IHK eine besondere Rolle. Aus Sicht der Unternehmen waren die wichtigsten Gründe für die Einführung flexibler Arbeitszeiten die Vermeidung von Überstunden (40 Prozent) und die Verlängerung der Öffnungs- bzw. Produktionszeiten (24 Prozent), gefolgt von der Anpassung an einen erhöhten Personalbedarf und eine Steigerung der Arbeitsmotivation (je 14 Prozent). Acht Prozent der befragten Unternehmen hatten "sonstige Gründe" angegeben, darunter auch eine stärkere Berücksichtigung der Lebenssituation von Mitarbeitern, starke saisonale Schwankungen der Auftragseingänge oder Beratung außerhalb üblicher Öffnungszeiten.







Ungeachtet der weiten Verbreitung ist Arbeitszeitflexibilisierung "ein noch junges Instrument der Personalplanung", wie IHK-Präsident Hubert Ruthmann betonte. Fast drei Viertel (72 Prozent) wurden in der Zeit von 1997 bis 1999 eingeführt, weitere 19 Prozent in den Jahren 1994 bis 1996.







Bei der Einführung der flexiblen Arbeitszeit stießen die Unternehmen auf verschiedene Hindernisse. An erster Stelle standen mit 43 Prozent innerbetriebliche Hürden, die von tariflichen Vorschriften, feststehenden Öffnungszeiten, Zweischichtbetrieb der Anlagen über Witterungsbedingungen bis zur Verfügbarkeit der Mitarbeiter reichen. "Erkennbar ist, dass es oft betriebsspezifische Besonderheiten sind, die auf die eine oder andere Art die Einführung flexibler Arbeitszeiten behindert haben", erläuterte Ruthmann. Er sieht zudem einen Bedarf für weitere Beratungstätigkeiten der IHK, da immer noch 23 Prozent der Betriebe angaben, nicht über ausreichend Informationen zu verfügen. 34 Prozent der Betriebe mussten Vorbehalte der Arbeitnehmervertretungen ausräumen.







Pressekontakt: Industrie- und Handelskammer zu Münster, 0251/707-232/-233/-319



Quelle und Kontaktadresse:
Quelle: IHK-Münster

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