Pressemitteilung | Deutscher Imkerbund e.V. (D.I.B.)

Imkerverbände positionieren sich in Berlin zur zukünftigen Agrarpolitik GAP

(Wachtberg) - Warum nimmt die Bienendichte trotz Zunahme der Imker besonders in ländlichen Regionen Deutschlands ab und was kann man tun, um die Zahl der Bienenvölker zu erhöhen? Fragen, auf die die Bienenzucht in Deutschland seit Jahren die Antworten kennt. Aber trotz vielfältiger Aktivitäten und guter Lösungsansatze ist das Problem bisher nicht beseitigt. Zwar ist der Rückgang der Zahl der Bienenvölker seit 2010 gestoppt, jedoch gibt es heute in Deutschland nur noch ca. ein Drittel so viele wie noch vor 50 Jahren. Die Auswirkungen spüren wir alle, denn Honigbienen und andere Blüten bestäubende Insekten sind nicht nur volkswirtschaftlich unverzichtbar, sondern vor allem für den Naturkreislauf und das ökologische Gleichgewicht unersetzlich. Derzeit wird die Weiterentwicklung der EU-Agrarpolitik nach 2013 auf EU- und Bundesebene diskutiert. Sie wird eine zentrale Aufgabe dieses Jahrzehnts sein und auch die Weichen für eine nachhaltige Landwirtschaft und den Schutz der Artenvielfalt stellen.

Am 12. Juni hat die bundesweit größte Organisation der Imkerschaft, der Deutsche Imkerbund e. V. (D.I.B.), alle deutschen Imkerverbände aus diesem Grund zu einem Gespräch nach Berlin eingeladen. Ziel ist es, ein gemeinsames Positionspapier zum Thema \"Gemeinsame Agrarpolitik 2014 - 2020\" zu erarbeiten. Dieses wird am Abend des gleichen Tages bei einem Parlamentarischen Abend mit politischen Vertretern des Bundestages und Mitgliedern des Bauernverbandes diskutiert. Am 13. Juni 2012, 10.00 Uhr, werden in einer Pressekonferenz im Tagungshotel Aquino die Ergebnisse des Vortages von Peter Maske, Präsident des Deutschen Imkerbundes e. V., Thomas Radetzki, Mellifera e. V., und Dr. Dieter Stallknecht, Deutscher Bauernverband e. V., vorgestellt.

Einer der wichtigsten Gründe für den Rückgang der Bienenvölker sind die veränderten Lebensbedingungen für Insekten. Der ländliche Raum wird durch modernen Ackerbau immer mehr von Monokulturen geprägt. Besonders die Nutzung von Biomasse für Wärme und Strom wurde in den letzten Jahren stark ausgebaut und ist in verschiedenen Regionen, z. B. durch vermehrten Maisanbau, weithin sichtbar. Dabei sind abwechslungsreiche Fruchtfolgen nicht nur ökologisch die bessere Wahl. Für die Imkerei hat diese Entwicklung in Teilen Deutschlands dazu geführt, dass das Nahrungsangebot für Blüten bestäubende Insekten massiv zurückgegangen ist und Bienenvölker bereits im Sommer hungern. Diese Situation hat die Reduzierung der Vitalität der Völker, die Erhöhung der Anfälligkeit der Bienen gegenüber Krankheiten und Pflanzenschutzmitteln und damit den Rückgang der Bienenpopulation zur Folge.

\"Wir denken, es ist an der Zeit für einen gemeinsamen Appell an die Politik und die Landwirtschaft\", so Peter Maske.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Imkerbund e.V. Petra Friedrich, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Villiper Hauptstr. 3, 53343 Wachtberg Telefon: (0228) 932920, Telefax: (0228) 321009

(cl)

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