Pressemitteilung | Apothekerverband Nordrhein e.V.

Immer noch zu Wenige zur Organspende bereit / Bedarf ist drei Mal so hoch wie die Anzahl der Spender

(Düsseldorf) - Bundesweit warten derzeit rund 11.500 Menschen auf ein lebensrettendes Spenderorgan. Allein in Nordrhein-Westfalen sind es 2.600 schwerkranke Patienten. Die Zahl der Organspenden steigt zwar an, dennoch ist der Bedarf immer noch drei Mal so hoch wie die Anzahl der Spender. Nach Angaben der Deutschen Stiftung Organtransplantation sterben etwa ein Drittel der Patienten, die eine neue Niere, Leber, Lunge oder ein Herz benötigen, bevor ein passendes Organ zur Verfügung steht. Die Apotheker in Nordrhein haben es sich deshalb gemeinsam mit dem Gesundheitsministerium Nordrhein-Westfalen zur Aufgabe gemacht, die Menschen für Organspende zu sensibilisieren und das Thema zu enttabuisieren. Ab sofort liegen in den Apotheken in Nordrhein-Westfalen insgesamt 132.000 Spenderausweise bereit.

"Der plötzliche Tod eines Menschen ist für die Familie und Freunde ein Schock", sagt Werner Heuking, Pressesprecher der Apotheker in Nordrhein. "In dieser Situation einer Organspende zuzustimmen, ist für die Angehörigen eine große zusätzliche Belastung - vor allem dann, wenn sich der Verstorbene nie dazu geäußert hat." Deshalb sei es wichtig, sich rechtzeitig mit dem Thema zu befassen und seine persönliche Entscheidung Verwandten und Freunden mitzuteilen. "Wer eine Transplantation bejaht, sollte einen Organspendeausweis besitzen und immer bei sich tragen", betont Heuking. Da es keine Registrierung der Spender gebe, könne die Entscheidung zur Organspende auch jederzeit zurückgenommen werden.

Eine Organspende nach dem eigenen Tod sei eine Entscheidung für das Leben eines anderen Menschen. Zumal ein Spender mit seinen Organen nicht nur einen, sondern sogar bis zu fünf anderen Menschen ein neues Leben schenken oder deren Lebensqualität deutlich verbessern kann. Die Apotheker in Nordrhein hoffen daher, dass möglichst viele Menschen einen Spenderausweis ausfüllen. Denn obwohl laut Umfragen rund 80 Prozent der Deutschen Organspenden befürworten, besitzt nur jeder Zehnte einen Spenderausweis. "Leider setzen sich noch zu Wenige mit dem Thema auseinander. Das wollen wir nun ändern", so der Pressesprecher.

Hinweis an die Redaktion:
Informationen zum Thema "Organspende" finden Sie im Internet bei der Deutschen Stiftung Organtransplantation unter www.dso.de oder www.organspende-kampagne.de.

Was dokumentiert der Organspendeausweis?
Auf dem Organspendeausweis kann der Spender seine Bereitschaft erklären, Organe nach der ärztlichen Feststellung seines Todes, entnehmen zu lassen. Außerdem ist es möglich, bestimmte Organe von der Entnahme auszuschließen. Die Entscheidung über die Organentnahme kann auch einem Angehörigen oder Freund übertragen werden. Am Ende des Ausweises steht dann Name und Adresse der betreffenden Person, an die man sich nach dem Tod des potenziellen Spenders wenden kann.

Wo bekommt man einen Organspendeausweis?
Organspendeausweise gibt es nicht nur in der Apotheke. Sie können auch bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA) und beim Arbeitskreis Organspende (AKO) angefordert oder auf den Homepages der Institutionen herunter geladen werden. In der Regel sind Ausweise auch in Krankenhäusern, Einwohnermeldeämtern und Arztpraxen erhältlich.

Quelle und Kontaktadresse:
Apothekerverband Nordrhein e.V. Dr. Peter Szynka Tersteegenstr. 12, 40474 Düsseldorf Telefon: (0211) 439170, Telefax: (0211) 4391717 Redaktion: Medienbüro Müller-Bringmann Moses-Stern-Str. 28, 41236 Mönchengladbach Telefon: (02166) 6282-0, Telefax: (02166) 6282-33

(sa)

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