Pressemitteilung |

Immer weniger Krankentage / Rückgang gegenüber 1990 um die Hälfte / 2004 erreicht der Krankenstand extremen Tiefstand

(Essen) - Im Jahr 2004 ist der Krankenstand weiter zurückgegangen: Der mit 3,7 Prozent ohnehin schon niedrige Krankenstand von 2003 ist im letzten Jahr auf unter 3,6 Prozent gesunken. Die durchschnittlichen krankheitsbedingten Fehlzeiten sanken 2004 auf 13 Kalendertage, im Jahr 2003 waren es 13,5 Tage und 2002 noch 14,3 Tage. Im letzten Jahr wurde somit ein Tiefstwert seit Beginn der Statistik im Jahre 1976 erreicht, deren Höchststand im Jahre 1990 bei 25 Arbeitsunfähigkeitstagen lag.

Die gesundheitlichen Befunde jedes vierten Beschäftigten in Deutschland (6,75 Millionen Sozialversicherungspflichtige) werden vom BKK Bundesverband erfasst und analysiert. Damit bietet diese Analyse ein repräsentatives Bild des Krankheitsgeschehens der Gesamtbevölkerung.

Immer mehr Beschäftigte gar nicht krankgeschrieben
Im Jahr 2000 waren 40 Prozent der Beschäftigten über das gesamte Jahr überhaupt nicht arbeitsunfähig. Die Zahl der Beschäftigten ohne Krankenschein nahm zu – im Jahr 2004 waren es bereits 44 Prozent.

Ãœberwiegend kurze Krankenzeiten bei Angestellten von Banken und Versicherungen und bei Lehrern
Kurzzeiterkrankungen bis zu drei Tagen nehmen leicht zu. Sie machen inzwischen 35 Prozent der Fälle aus, im Jahr 2000 waren es noch 32 Prozent. Allerdings bleibt ihr Anteil an den Krankheitstagen mit nur 6 Prozent sehr gering. Ausschlaggebend für die Höhe des Krankenstandes sind Langzeitfälle mit über sechswöchiger Krankheitsdauer. Obwohl sie 2004 nur vier Prozent der Fälle ausmachen, verursachen sie 41 Prozent der Krankheitstage.

Bei Banken und Versicherungen verursachen lang dauernde Fälle weniger Krankheitstage (34 Prozent) als der Durchschnitt aller Beschäftigten (41 Prozent). Auch die angestellten Erzieher und Lehrer weisen mit 35 Prozent der Krankheitstage vergleichsweise wenige Langzeiterkrankungen auf. In diesen Branchen liegen hingegen häufiger kurze Krankschreibungen unter vier Tagen vor. Bei Banken und Versicherungen waren es 43 Prozent der Fälle, im Bereich Erziehung und Unterricht wurden 39 Prozent Kurzzeitfälle gemeldet.

Langzeiterkrankungen vorwiegend in der Bauwirtschaft und bei Verkehrsbetrieben
In der Bauwirtschaft wird nahezu die Hälfte des Krankenstandes durch Langzeitfälle (48 Prozent der Krankheitstage) verursacht. Auch für die Beschäftigten der Verkehrsbetriebe liegen mit 44 Prozent der Krankentage hohe Ausfallzeiten durch Langzeiterkrankungen vor. Ähnlich verhält es sich bei den Beschäftigten in der Land und Forstwirtschaft (46 Prozent der Krankheitstage).

Psychische Erkrankungen nehmen zu
Die meisten Krankheitstage verursachen die Muskel- und Skeletterkrankungen (27 Prozent), gefolgt von den Atemwegserkrankungen (16 Prozent) und Verletzungen (15 Prozent). Mit über 8 Prozent der Krankheitstage stehen die psychischen Störungen bereits an vierter Stelle. Bei den Frauen steht diese Krankheitsursache mit 11 Prozent sogar an dritter Stelle (Männer: 6 Prozent). Gegenüber 1990 hat sich der Anteil der psychischen Erkrankungen mehr als verdoppelt.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband der Betriebskrankenkassen (BKK), Bundesverband Kronprinzenstr. 6, 45128 Essen Telefon: 0201/179-01, Telefax: 0201/179-1000

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