Pressemitteilung | BVpta e.V. - Bundesverband Pharmazeutisch-technischer Assistentinnen und Assistenten e.V.

Impfen in Apotheken

(Saarbrücken) - Grünes Licht für die Covid-19 Impfungen in Apotheken - aus Sicht des BVpta e.V. ist damit ein Quantensprung in Deutschland gelungen. Wenn dieser auch erstmal nur die Versorgung in der Pandemie betrifft, so entsteht zumindest eine erprobte Grundlage, künftig auch weitere Impfungen in der Apotheke zu etablieren.

Kompetenzgerangel völlig fehl am Platz

"Impfen ist und bleibt eine originär ärztliche Aufgabe" lautete noch im September dieses Jahres die Überschrift einer Pressemitteilung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung. ApothekerInnen hätten für den Impfprozess von der Impfanamnese bis zur Bewertung, ob bei bestehenden Erkrankungen, eine Impfung durchgeführt werden kann, keine Aus- und Weiterbildung hieß es in der Meldung.

Wo ist das - auch neben den Covid-19 Impfungen - notwendige Vertrauen der ärztlichen Profession in die pharmazeutische Profession? Ein achtsames und respektvolles Miteinander wäre zu erwarten, nicht nur in pandemischen Zeiten. Geradezu lächerlich erscheint der Gedanke, Pharmazeuten könnten mit Ihrer tiefgehenden Ausbildung das Impfen nicht lernen.

Der BVpta e.V. begrüßt ausdrücklich die Impfungen in Apotheken. Der nächste Schritt muss aber sein, auch PTA in den Impfprozess einzubinden. Denn grundsätzlich gehören subkutane und intramuskuläre Injektionen zu den Leistungen, die der Arzt sogar an qualifizierte MfA delegieren kann. Weiterqualifizierungen für PTA müssen schnell entwickelt werden, denn auch die Impfleistung fällt in den Bereich einer "weiterqualifizierten PTA", die mehr Kompetenzen wahrnehmen kann. Der Bedarf an "weiterqualifizierten PTA" ist schon jetzt hoch, um das Arbeitsaufkommen in Apotheken effektiv verteilen und bewerkstelligen zu können und um die Versorgung auch in personalknappen Zeiten qualifiziert aufrecht erhalten zu können. Eine Durchlässigkeit zur Akademisierung für engagierte und motivierte MitarbeiterInnen, die gerne Verantwortung übernehmen wollen ist, neben einer berufsbegleitenden Weiterbildung, dringend notwendig. Denkbar wären u.a. berufsbegleitende Studiengänge oder die Ausweitung von anerkannten Fach-PTA für die unterschiedlichsten Aufgabengebiete.

Die Politik ist gefordert, unter bestimmten Voraussetzungen den PTA-Beruf durch die Ausweitung von Kompetenzen aus den verkrusteten, hierarchischen Strukturen der Assistenzberufe zu befreien.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Pharmazeutisch-technischer Assistentinnen und Assistenten e.V. (BVpta) Bettina Schwarz, Geschäftsführerin Bismarckstr. 128, 66121 Saarbrücken Telefon: (0681) 96023-0, Fax: (0681) 9602311

(sf)

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