Pressemitteilung | Bundesverband deutscher Banken e.V. (BdB)

In diesem Jahr kaum noch Hoffnung für den Arbeitsmarkt

(Berlin) - Die Lage am deutschen Arbeitsmarkt hat sich im März dieses Jahres erneut drastisch verschlechtert. Zwar sank die Zahl der offiziell als arbeitslos gemeldeten Personen auf 4,6 Millionen nach 4,7 Millionen im Februar. Dieser Rückgang ist jedoch ausschließlich auf saisonale Effekte zurückzuführen. Saisonbereinigt ist die Zahl der Erwerbslosen hingegen um 52.000 gestiegen.

Doch auch der Vorjahresvergleich bei den nicht saisonbereinigten Zahlen verdeutlicht, wie ernst die Lage am deutschen Arbeitsmarkt ist. So waren im März dieses Jahres fast eine halbe Million Personen mehr arbeitslos gemeldet als im März 2002.

Am deutschen Arbeitsmarkt sind zurzeit keinerlei Hoffnungszeichen zu erkennen. Die anhaltende wirtschaftliche Stagnation sowie die zuletzt wieder gesunkenen Stimmungsindikatoren lassen in den kommenden Monaten einen weiteren Anstieg der saisonbereinigten Arbeitslosigkeit befürchten. Neben der wirtschaftlichen Schwäche sind aber auch wirtschaftspolitische Fehlsteuerungen für die trüben Perspektiven am Arbeitsmarkt verantwortlich, allen voran die überzogenen Lohnabschlüsse aus dem vergangenen Jahr sowie die zum Jahresbeginn drastisch gestiegenen Lohnzusatzkosten.

Mit etwas Glück könnte die deutsche Wirtschaft in der zweiten Jahreshälfte die Stagnation zwar überwinden und wieder etwas Auftrieb bekommen. Notwendige Voraussetzung dafür ist, dass die hohen geopolitischen Risiken rasch sinken und die Weltwirtschaft allmählich wieder an Fahrt gewinnt. Doch selbst dann würde es etwa ein halbes Jahr dauern, bis sich eine wirtschaftliche Erholung auch auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar macht. Aus diesem Grund muss selbst bei optimistischen Annahmen die Hoffnung auf eine Trendwende am Arbeitsmarkt inzwischen auf das kommende Jahr verschoben werden. Für den Jahresdurchschnitt bedeutet dies, dass ein neuer Höchststand von über 4,4 Millionen in diesem Jahr kaum noch zu vermeiden ist.

Bleibt zu hoffen, dass dieser ernüchternde Ausblick nun zu beschleunigten Reformen am Arbeitsmarkt führt. Die von Bundeskanzler Schröder anvisierten Änderungen beim Arbeitslosengeld, bei der Arbeitslosenhilfe sowie beim Kündigungsschutz sollten zügig umgesetzt und durch konkrete Vorschläge der Rürup-Kommission für eine deutliche Senkung der Lohnzusatzkosten ergänzt werden. Auf diese Weise könnten nicht nur die Rahmenbedingungen für mehr Beschäftigung verbessert, sondern auch die Zeit verkürzt werden, die der Arbeitsmarkt braucht, um auf eine konjunkturelle Erholung zu reagieren.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband deutscher Banken e.V. (BdB) Burgstr. 28, 10178 Berlin Telefon: 030/16630, Telefax: 030/16631399

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