Pressemitteilung | Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V. (BVKJ)

In Sorge um unsere Kinder und die nachfolgenden Generationen: AKW dauerhaft abschalten / Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte fordert den schnellst möglichen Ausstieg aus der Kernenergie

(Köln) - "Die Kernkraftwerkkatastrophe in Fukushima infolge des Erdbebens und des Tsunamis zeigt, dass die so genannten "Restrisiken" auch bei den als absolut sicher eingestuften Kernkraftwerken reale Gefahren bedeuten. Wer jetzt noch Kernkraftwerke befürwortet und weiter betreibt, leugnet diese Gefahr und riskiert zu Lasten der Bevölkerung, insbesondere aber unserer Kinder und der nachfolgenden Generationen, auf Jahrtausende verstrahltes Land und alle mit der Strahlenexposition von Menschen verbundenen Schäden wie Krebs und Erbgutschädigungen", so Dr. Wolfram Hartmann, Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte Deutschlands heute (29. März 2011) in Köln. "Die Landtagswahlen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz haben eindrucksvoll gezeigt, dass die deutsche Bevölkerung eine Umkehr der Atompolitik will. Wir als Kinder- und Jugendärzte fühlen uns dem Wohl von Kindern und Jugendlichen verpflichtet und fordern alle politisch Verantwortlichen nachdrücklich auf, ein umfassendes Programm zum Ausbau erneuerbarer Energien zu erstellen und diese wichtige Technologie finanziell zu fördern, damit unser Energiebedarf möglichst schnell ohne die extremen Risiken der Atomkraft gedeckt werden kann."

Hartmann verweist darauf, dass die häufig verharmlosend als Restrisiken der Kernkraftwerke bezeichneten Gefahren wie Zerstörung durch Flugzeugabstürze oder terroristische Angriffe das dicht besiedelte Deutschland zu einer auf Jahrtausende unbewohnbaren Gegend machen können. Das Beispiel Fukushima zeige, dass die Kernenergieerzeugung eine auf Dauer unkalkulierbare Risikotechnologie ist. Hinzu käme, dass die Probleme der Endlagerung völlig ungelöst seien. "Es kann doch nicht sein, dass für leere Knopfbatterien strenge Entsorgungsregeln gelten, damit sie nicht die Umwelt vergiften, dass wir aber für abgebrannte Brennelemente, die unsere Biosphäre auf Jahrtausende schädigen können, kein wirklich sicheres Entsorgungskonzept haben", sagte Hartmann. "Wir Kinder- und Jugendärzte appellieren daher an die Politiker aller Parteien, aber auch an die Führungskräfte der Energiekonzerne: setzen Sie auf Prävention, sorgen Sie für den Ausstieg aus der Kernenergie, damit unsere Kinder eine Zukunft haben. Damit Sie nicht wie in Japan eines Tages mit einem Comic die Atomkatastrophe verharmlosen müssen, während gleichzeitig Kinder und Eltern verstrahlt werden."

Quelle und Kontaktadresse:
Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V. (BVKJ) Pressestelle Mielenforster Str. 2, 51069 Köln Telefon: (0221) 689090, Telefax: (0221) 683204

(mk)

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