Pressemitteilung | Kassenärztliche Bundesvereinigung KdÖR (KBV)

Indikatorenset soll 2008 vorliegen / KBV will Qualität der Ärzte erkennbar machen

(Berlin) - Die Qualität von niedergelassenen Ärzten sichtbar machen – dieses Ziel hat sich die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) gesetzt. Bis Mai 2008 will sie ein Set von Indikatoren vorlegen, mit denen sich die Qualität der von Vertragsärzten und -psychotherapeuten erbrachten Leistungen messen lässt. Vorlegen will die KBV auch Vorschläge, wie Qualität und Vergütung gekoppelt werden können.

„Qualitätsindikatoren bringen allen im Gesundheitswesen Vorteile: Die Niedergelassenen lernen, wie gut sie schon sind und was sie verbessern können. Die Patienten profitieren von Transparenz und Vergleichbarkeit. KBV und Krankenkassen können die Grundlage für den Wettbewerb um Qualität legen und interessante Vergütungsanreize schaffen“, erklärte Dr. Andreas Köhler, Vorstandsvorsitzender der KBV, heute (2. Mai 2007) dazu in Berlin.

Das Projekt der KBV gliedert sich in mehrere Phasen. Zunächst sollen alle schon existierenden Indikatorensets erfasst, bewertet und auf ihre Übertragbarkeit auf den KBV-Kontext hin untersucht werden. Danach wird ein Qualitätsindikatorenregister erstellt. Auf dieser Grundlage will die KBV ein Kernindikatorenset für die ambulante Versorgung in Deutschland ermitteln. Dieses Set soll ein externes wissenschaftliches Institut in ausgewählten Praxen auf Aussagekraft, Praktikabilität und eine mögliche Honorarkopplung hin testen. Liegen die Ergebnisse vor, will die KBV sie analysieren und ihr Set entsprechend anpassen.

„Wichtig ist uns, mit Daten zu arbeiten, die ohnehin schon erhoben werden. Den Ärzten soll kein Extra-Aufwand entstehen. Die haben schon genug Formulare auszufüllen“, verspricht Köhler. Zusammenarbeiten will die KBV mit renommierten Organisationen und einschlägigen Verbänden. So hat die KBV eine Befragung von 200 Berufsverbänden, medizinischen Fachgesellschaften und Patientenorganisationen initiiert und wird auf das Expertenwissen von RAND Health zurückgreifen. Diese amerikanische Non-Profit-Organisation hat besonders viel Erfahrung, insbesondere mit den Vor- und Nachteilen von Indikatorensets.

Konsentierte wissenschaftlich gesicherte Indikatorensets für den ambulanten Sektor gibt es in Deutschland bislang nicht. Die Bundesgeschäftsstelle für Qualitätssicherung gibt jährlich einen anonymisierten Bericht über Krankenhäuser heraus. Die AOK hat Arztnetz-Indikatoren entwickelt. Erfahrungen haben bislang die USA, Großbritannien und die Niederlande mit Qualitätsindikatoren gesammelt. Dort wurde auch die Vergütungskopplung unter dem Namen „Pay for Performance“ (P4P) getestet und zum Teil schon eingeführt.

Quelle und Kontaktadresse:
Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV), Körperschaft des öffentlichen Rechts Dr. Roland Stahl, Referent, Kommunikation Herbert-Lewin-Platz 2, 10623 Berlin Telefon: (030) 4005-0, Telefax: (030) 4005-1093

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