Industrie unter Druck: Deutschland braucht Modernisierungsagenda dringender denn je
(Berlin) - Die deutsche Industrie steckt auch 2025 weiter in der Krise. Wie der neueste MacroScope Pharma Economic Policy Brief zeigt, ist die industrielle Produktion gegenüber dem Höchststand Anfang 2018 um rund 15 Prozent gesunken. Strukturelle Standortprobleme treffen dabei zunehmend auf geopolitische Herausforderungen, die dazu führen, dass Investitionen nicht mehr nach Deutschland und Europakommen.
„Deutschlands Industrie leidet nicht unter einer konjunkturellen Schwäche, sondern vor allem unter einem strukturellen Wettbewerbsnachteil“, sagt vfa-Chefvolkswirt Dr. Claus Michelsen. „Hohe Bürokratiekosten, zu wenig Wagniskapital und unsichere Rahmenbedingungen bremsen Investitionen – während andere Wirtschaftsräume erfolgreich Kapital anziehen.“
Besonders deutlich wird dies in der Pharmaindustrie. Sie ist forschungs- und kapitalintensiv, global vernetzt und auf stabile Rahmenbedingungen angewiesen. Die Vereinigten Staaten sind mit rund einem Viertel der Exporte der wichtigste Absatzmarkt der Branche. Bereits Ankündigungen von Zöllen, Preisvorgaben und Investitionsanreizen führen dazu, dass Unternehmen Investitionen verlagern oder ihre Pläne neu ausrichten.
Michelsen weiter: „Wir brauchen jetzt kräftige Impulse, gerade für die Branchen mit Wachstumspotenzial. Hier müssen wir Tempo aufnehmen, die Finanzierung stärken und Märkte ausbauen. Dann wird investiert und es entstehen neue Arbeitsplätze, die wir in der Krise dringend benötigen.“
Maßnahmen lösen keine Trendwende aus
Die Analysezeigt zudem, dass die bisherigen wirtschaftspolitischen Maßnahmen – etwa Investitionsbooster und Standortfördergesetz – wichtige Impulse setzen, bislang jedoch keine Trendwende ausgelöst haben. Sinkende Direktinvestitionen, stagnierende Produktivität und ein anhaltend hoher Bürokratieaufwand belasten weiterhin die Wettbewerbsfähigkeit.
Vor dem Hintergrund der aggressiveren Industriepolitik der USA und der steigenden Innovationskraft Chinas sieht der Policy Brief dringenden Handlungsbedarf. Neben nationalen Reformen seien vor allem europäische Antworten notwendig, um Marktgröße, Kapitalzugang und Innovationsanreize zu bündeln und den Standort langfristig zu stärken.
Quelle und Kontaktadresse:
Verband Forschender Arzneimittelhersteller e.V. (VFA), Henrik Jeimke-Karge, Pressesprecher(in) Wirtschaftspolitik, Charlottenstr. 59, 10117 Berlin, Telefon: 030 206040
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