Pressemitteilung | Deutscher Gewerkschaftsbund - Landesbezirk Berlin-Brandenburg (DGB)

Industriegipfel Brandenburg: Industrie sichern – Zukunft schaffen

(Potsdam) - Die Industrie in Brandenburg steht vor immensen Herausforderungen: Die Nachwirkungen der Corona-Jahre, die Folgen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine, stark gestiegene Energiepreise und neue handelspolitische Spannungen, etwa mit den USA, setzen den Industriestandort zunehmend unter Druck. Hinzu kommt eine wachsende Verunsicherung vieler Beschäftigter über die Zukunft ihrer Arbeitsplätze.

„Gerade jetzt ist entschlossenes Handeln gefragt. Akut sind viele Arbeitsplätze in Brandenburgs Industrie gefährdet – im Energiesektor, in der Stahl- und Automobilindustrie, ebenso wie in der Ernährungswirtschaft. Diese Arbeitsplätze zu sichern, ist entscheidend für den sozialen Zusammenhalt – und für die wirtschaftliche Basis im ganzen Land“, erklärt Katja Karger, Vorsitzende des DGB Berlin-Brandenburg, anlässlich des heutigen Industriegipfels der Landesregierung.

Positiv bewertet der DGB den Beschluss des Bundeskabinetts zur Senkung der Strompreise für die Industrie. „Das ist ein überfälliger Schritt zur Entlastung von Beschäftigten und Betrieben. Aber es darf kein Einmaleffekt bleiben – Brandenburg braucht eine verlässliche Energieperspektive für die Industrie“, unterstreicht Nele Techen, stellvertretende DGB-Bezirksvorsitzende in Berlin-Brandenburg.

Industriepolitik braucht klare Leitplanken
Der DGB fordert, industriepolitische Fördermittel – etwa aus dem Sondervermögen Infrastruktur – gezielt so einzusetzen, dass sie regionale Wertschöpfung, Tarifbindung und den Erhalt von Arbeitsplätzen sichern.
„Dort, wo öffentlich gefördert wird, müssen auch öffentliche Interessen gelten: Gute Arbeit, sichere Standorte, tarifliche Standards. Es braucht eine aktive Landespolitik, die industrielle Wertschöpfung in Brandenburg hält und ausbaut – mit verlässlichen Rahmenbedingungen für Investitionen, Ansiedlungen und Beschäftigung“, so Techen weiter.

Zugleich müsse das Land alles daransetzen, bestehende Strukturen zu stabilisieren, unterstreicht DGB-Bezirksvorsitzende Karger:
„Wenn Unternehmen in die Schieflage geraten, erwarten wir gemeinsames politisches Handeln: Unternehmen, Gewerkschaften und Betriebsräte müssen gemeinsam mit der Landesregierung nach Lösungen suchen. Nur so verhindern wir, dass ganze Regionen in die gesellschaftliche Schieflage geraten.“

Strukturwandel mit Augenmaß gestalten
Der DGB Berlin-Brandenburg betont, dass Transformation, Klimaschutz und Digitalisierung nur dann erfolgreich sein können, wenn sie sozial gestaltet werden.
„Industriepolitik darf nicht bedeuten: Wandel um jeden Preis. Sie muss heißen: Wandel mit Perspektive – für Beschäftigte, für Regionen, für die Zukunft Brandenburgs“, so Katja Karger.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Gewerkschaftsbund - Landesbezirk Berlin-Brandenburg (DGB), Kapweg 4, 13405 Berlin, Telefon: 030 212400

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