Industriestrompreise seit 2000 zwischen 20 und 48 Prozent gestiegen
(Essen) Große industrielle Stromkunden mit einem Strombedarf von über 100 GWh pro Jahr hätten Strompreissteigerungen von 48 Prozent oder 1,58 Ct/Kilowattstunde (Ct/kWh) seit 2000 hinnehmen müssen, so der VIK Verband der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft in seiner jüngsten Strompreisuntersuchung. Bei Unternehmen mit einem Gesamtverbrauch von 50 bis 100 GWh pro Jahr dies entspreche etwa dem Strombedarf von 13.000 bis 26.000 durchschnittlichen Personenhaushalten lägen die Preissteigerungen im Mittel bei 24 Prozent (0,84 Ct/kWh*), Unternehmen mit einem Strombedarf von unter 50 GWh hätten im Durchschnitt Preissteigerungen von rund 20 Prozent (0,89 Ct/kWh) zu tragen.
Je niedriger der Strombedarf, desto größer sei nach Angaben des VIK die Chance, überhaupt noch ein Wettbewerbsangebot eines dritten Stromanbieters zu bekommen eine gegenüber anderen Branchen absurde Situation. Die wenigen, nicht von den vier großen in Deutschland (E.ON, EnBW, RWE, Vattenfall) abhängigen Stromanbieter verfügten nur über vergleichsweise geringe Erzeugungskapazitäten und könnten daher auch nur entsprechend kleine Strommengen anbieten. Der fehlende breite Wettbewerb auf dem Strommarkt biete damit den stromintensiven Unternehmen und ihren über 660.000 direkten Arbeitsplätzen nur eine sehr düstere Perspektive am Standort Deutschland.
Das leider noch nicht verabschiedete Energiewirtschaftsgesetz mit seinen Vorgaben für die Arbeit der Energieregulierungsbehörde müsse diese absolut unbefriedigende Situation schnellsten auflösen. Zukünftig müsse das Gesetz Wettbewerb auch in den heute wettbewerbsfreien Netzen der großen Stromunternehmen durchsetzen und zu einem diskriminierungsfreien sowie grenzüberschreitenden europaweiten Handel beitragen.
Quelle und Kontaktadresse:
VIK Verband der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft e.V.
Richard-Wagner-Str. 41, 45128 Essen
Telefon: 0201/810840, Telefax: 0201/8108430
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