Pressemitteilung | Öko-Institut e.V. - Büro Berlin

Informationen des Öko-Instituts zur UN Biodiversity Conference in Montréal

(Berlin) - Am 7. Dezember 2022 startet im kanadischen Montréal die 15. Biodiversitätskonferenz der Vereinten Nationen (COP15). Nachdem die für das Jahr 2020 gesteckten Ziele für mehr Natur- und Artenschutz weitgehend nicht erreicht wurden, will die Staatengemeinschaft nun ein neues, ehrgeiziges Rahmenwerk für die biologische Vielfalt formulieren.

Judith Reise, Expertin für Biodiversität und Klimaschutz am Öko-Institut, fordert: "Die UN-Vertragsstaaten müssen ein Abkommen schließen, das verbindliche Ziele zum Schutz und zum nachhaltigen Management von Landökosystemen wie Wäldern und Mooren sowie von Meeresökosystemen wie Seegraswiesen formuliert und diese dann auch ambitioniert umsetzen."
Klimaschutz und Biodiversität gemeinsam denken

Wichtiger Baustein dabei ist die Verknüpfung von Klimaschutz und dem Schutz von Biodiversität. Die COP15 will deshalb Maßnahmen beschließen, mit denen Ökosysteme geschützt, nachhaltig bewirtschaftet oder wiederhergestellt werden und damit einen Beitrag zum Klimaschutz leisten.

Das Öko-Institut hat bereits in einer Reviewstudie vom Januar 2022 gezeigt, dass mindestens 14 Gigatonnen klimaschädlicher Treibhausgase durch sogenannte "naturbasierte Lösungen" wie die Renaturierung von Wäldern, der Stopp der Abholzung oder die Wiedervernässung von Mooren gebunden werden können. Zwar werde das Potenzial solcher Lösungen häufig überschätzt, dennoch können sie ökologische und soziale Vorteile für Mensch und Umwelt mit sich bringen und sollten aktiv gefördert werden.

"Im ersten Entwurf des COP15-Verhandlungswerks ist das Ziel von 10 Gigatonnen CO2-Äquivalente genannt, die durch die Renaturierung von Ökosystemen jährlich gebunden werden sollen", zitiert Reise den Vorschlag des Übereinkommens über die biologische Vielfalt (Convention on Biological Diversity, CBD). "Das ist auf jeden Fall machbar und sollte die untere Grenze für die Schlussvereinbarung in Montréal sein."

Quelle und Kontaktadresse:
Öko-Institut e.V. Mandy Schoßig, Leiterin Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit Borkumstr. 2, 13189 Berlin Telefon: (030) 405085-0, Fax: (030) 405085-388

(jg)

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