Infrastrukturen gezielt ausbauen / Regionale Zusammenarbeit verstärken
(Bremen) - Die Präsidien der Handelskammer Bremen und der Industrie- und Handelskammer (IHK) Bremerhaven haben sich gestern Abend bei einer gemeinsamen Sitzung in Bremerhaven einstimmig für eine Vertiefung der Zusammenarbeit ausgesprochen. Initiativen wie die kurz vor dem Abschluss stehende Spendenaktion zum Bau der Küstenautobahn A 22, die Aktivitäten zum Weserausbau, zur Anbindung des Überseehafens durch die Cherbourger Straße, zur Schließung des Autobahnrings um Bremen durch die A 281 oder zum Ausbau der A 1 Hansalinie, so die Kammerspitzen, machten deutlich, dass sich durch gezielte Zusammenarbeit der beiden Kammern zukunftsichernde standortpolitische Erfolge erreichen lassen.
In diesem Zusammenhang forderten die beiden Präsidien die bremische Politik auf, sich weiterhin für Investitionen in den Infrastrukturausbau einzusetzen. Nur so werde Bremen seine Zukunft gestalten können. Vor dem Hintergrund der Lage der öffentlichen Haushalte gelte es allerdings, ebenso entschlossen am eingeschlagenen Sparkurs bei den konsumtiven Ausgaben festzuhalten. Daher erteilten die Spitzen der Kammern auch Vorschlägen aus Teilen der Bremer Politik eine klare Absage, für den Öffentlichen Dienst in Bremen den Bund-Länder-Tarifvertrag zu übernehmen: Angesichts der gegenwärtigen Lage der öffentlichen bremischen Haushalte muss sich die gewaltige Kostensteigerung, die mit einer solchen Übernahme verbunden wäre, von selbst verbieten, sagten Handelskammer-Präses Dr. Patrick Wendisch und IHK-Präsident Peter H. Greim.
In der regionalen Zusammenarbeit müsse alles daran gesetzt werden, Chancen zu nutzen, wie sie die Metropolregion Bremen/Oldenburg im Nordwesten oder die Initiative Maritimer Standort Nordwest darstellen. Über die Metropolregion Bremen/Oldenburg könne sich der Nordwesten innerhalb Europas positionieren mit Schwerpunkten unter anderem in der Hafenwirtschaft, der Luft- und Raumfahrt, der Automobil-, Energie- und Gesundheitswirtschaft sowie der Informations- und Kommunikationstechnologie. Ziel der Initiative Maritimer Standort Nordwest sei es, ein Instrument zu schaffen, durch das die maritimen Interessen der niedersächsischen und bremischen Häfen an Weser und Jade gebündelt werden können.
Die Präsidien verständigten sich darauf, die neue Bundesregierung nach der Bundestagswahl aufzufordern, die vor der Wahl zugesagten Investitionen in Hafen und Hafenanbindung zu bestätigen. Im Mittelpunkt stehen dabei die Anbindung der Containerterminals in Bremerhaven an die A 27 sowie der Ausbau der Mittel-, Unter- und Außenweser.
Sie bekräftigten außerdem, auch künftig konsequent an die Erfolge des Regionalen Paktes für Ausbildung anzuknüpfen. So verzeichnete die Handelskammer Bremen zum 31. August 2005 einen Zuwachs der Neuverträge um drei Prozent, bei der IHK Bremerhaven lag die Zahl der Neuverträge um zwei Prozent höher als zum Vorjahreszeitpunkt. Durch die Unterzeichnung elf weiterer Partner am 24. August 2005 in der Handelskammer Bremen, so die Präsidien, sei der regionale Ausbildungspakt auf eine noch breitere Basis gestellt worden.
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