Pressemitteilung |

Innenstädte müssen erreichbar bleiben / PKW-Benutzer sind die umsatzstärksten Kunden

(Berlin) - In der Diskussion um die Umsetzung der EU-Luftqualitäts-Richtlinie erklärte am 14. März der kommissarische Hauptgeschäftsführer des Handelsverband BAG, Rolf Pangels: „Maßnahmen zur Verbesserung der Luftqualität dürfen nicht dazu führen, dass der wirtschaftliche Betrieb in den Städten lahm gelegt wird. Die Innenstädte müssen für die Verbraucher jederzeit problemlos erreichbar bleiben. Der Einzelhandel ist existentiell auf die PKW-Benutzer angewiesen. Wir appellieren an die Experten aus Bundesumwelt- und Bundesverkehrsministerium, bei der Umsetzung der EU-Luftqualitäts-Richtlinie die Verhältnismäßigkeit zu wahren. Alles andere würde die innerstädtische Wirtschaft erheblich beeinträchtigen.“

„Das Auto ist das meistgenutzte Verkehrsmittel zur Einkaufsfahrt“, fasste Pangels die Ergebnisse der regelmäßigen Kundenbefragungen des Handelsverband BAG zusammen. „An Samstagen benutzt mehr als jeder zweite innerstädtische Einzelhandelsbesucher das Auto. Die Mehrzahl unserer Kunden möchte auf den bequemen und sicheren Transport der gekauften Ware im PKW nicht verzichten. Dabei zeigen unsere Untersuchungen, dass ein Kunde, der mit dem Pkw in die Stadt kommt, wesentlich mehr Geld ausgibt, als ein Besucher, der ein anderes Verkehrsmittel wählt. Die PKW-Benutzer machen im Durchschnitt rund 44 Prozent der Besucher aus, auf sie entfallen aber nahezu 57 Prozent des Umsatzes. Auf diese Kunden kann der Einzelhandel nicht verzichten.“

Maßnahmen, die den Autoverkehr beeinträchtigen, dürften erst dann umgesetzt werden, wenn durch attraktive und gleichwertige Alternativen die Mobilität der Menschen gesichert und die Erreichbarkeit der Stadtgebiete gewährleistet ist, so Pangels. „Eine Sperrung von Innenstadtbereichen für den motorisierten Individualverkehr sowie die Einführung einer flächendeckenden City-Maut lehnen wir ab. Um die Luftqualität in den Städten zu verbessern, muss das Problem an der Wurzel bekämpft werden. Die Politik sollte dafür Sorge tragen, dass die Fahrzeuge weniger stark die Luft verschmutzen. Dies wäre zum Beispiel durch eine Verschärfung der Abgasanforderungen und durch die obligatorische Einführung eines Partikelfilters für alle Dieselfahrzeuge möglich.“ Die Automobilindustrie sei aufgerufen, Fahrzeuge mit geringerem Ausstoß von Stickoxiden und Partikeln anzubieten. Dies gelte nicht nur für Pkw, sondern ganz besonders auch für leichte Nutzfahrzeuge und Busse. Neben diesen technischen Maßnahmen an den Fahrzeugen könnten auch Geschwindigkeitsreduzierungen und der Einsatz moderner Telematiksysteme zur Problemlösung beitragen.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesarbeitsgemeinschaft der Mittel- und Großbetriebe des Einzelhandels e.V. (Handelsverband BAG) Atrium Friedrichstraße, Friedrichstr. 60, 10117 Berlin Telefon: 030/2061200, Telefax: 030/20612088

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