„Innovationskraft unserer neuen Sozialpartnerschaft unter Beweis gestellt“
(Duisburg) - Die tarifgebundenen Unternehmen im Dienstgeberverband Diakonische Altenhilfe Hessen (DV.DAH) einigen sich mit ver.di auf Lohnerhöhungen von 5 Prozent in zwei Stufen. Zusätzlich profitieren die unteren Entgeltgruppen von einer Anhebung der Tabelle. Das Tarifwerk, das erstmalig branchengerecht und gleichzeitig kirchengemäß ist, bewährt sich abermals.
Der Pflege fehlt es an Personal. Deshalb ist die Politik den richtigen Schritt gegangen: Sie stellt den Facharbeitern mit dreijähriger Ausbildung, an denen es allerorten mangelt, Pflegehelfer mit einjähriger (bzw. künftig anderthalbjähriger) Ausbildung zur Seite. „Für diese neue und wachsende Zielgruppe wollen wir als Arbeitgeber in unseren Diakonie-Einrichtungen besonders attraktiv sein. Deshalb haben wir die Löhne in den unteren vier unserer acht Entgeltgruppen zusätzlich prozentual erhöht“, sagt Pfarrer Oswald Beuthert, Sprecher des DV.DAH sowie Sprecher der Geschäftsführung der WDS Altenhilfe + Pflege gGmbH in Bad Arolsen.
DV.DAH steht für den Dienstgeberverband Diakonische Altenhilfe Hessen. Dieser hat mit ver.di als Sozialpartner für die ihm angeschlossenen Einrichtungen 2022 ein bundesweit einmaliges Tarifwerk abgeschlossen, das erstmalig branchengerecht und gleichzeitig kirchengemäß ist. In den DV.DAH-Einrichtungen ist die Vergütung nicht nur überdurchschnittlich hoch; auch bei den Arbeitszeiten – Stichworte Wochenarbeitszeit und feste freie Wochenenden – sind sie Vorreiter für eine Branche, die 24 Stunden am Tag organisiert werden muss. „Der aktuelle Entgeltabschluss ist der zweite seither und stellt seine Innovationskraft erneut eindrucksvoll unter Beweis“, lobt Beuthert die Sozialpartnerschaft, die DV.DAH und ver.di zeitgemäß und ausgewogen gestalten.
Zweite Besonderheit am neuen Entgeltabschluss: Er wurde weit im Voraus vereinbart, um bis zum Wirkungsbeginn mit den Kostenträgern einig zu sein. Verhandlungsführer Peter Wieseler, Rechtsanwalt und Tarifexperte beim DV.DAH, erläutert: „Soziale Dienstleistungen wie die Pflege werden von Kostenträgern wie Kranken- und Pflegekassen refinanziert. Steigen die Gehälter, hinkt die Refinanzierung meist Monate bis Jahre hinterher, was die Einrichtungen finanziell unter Druck setzt.“ Deshalb war es den Arbeitgebern besonders wichtig, früh mit der Gewerkschaft ver.di zu verhandeln; der derzeitige Entgeltvertrag gilt an sich noch bis Ende 2025. Beuthert unterstreicht: „Dass wir so früh dran sind und auch für zwei weitere Jahre, also bis Ende 2027, verhandelt haben, gibt uns die dringend notwendige Planungssicherheit.“
Der Abschluss im Detail: In zwei Stufen zu Jahresbeginn 2026 und 2027 werden die Entgelte um jeweils 2,5 Prozent erhöht. Zusätzlich werden sukzessive und strukturell untere Entgeltgruppen erhöht wie auch die Ausbildungsvergütungen auf z. B. 1.750 Euro im dritten Ausbildungsjahr angehoben. Damit liegen die Löhne im Geltungsbereich des DV.DAH im hessenweiten Vergleich überdurchschnittlich hoch; bei Ausbildungsvergütung und Einstiegsgehältern sogar im Spitzenbereich.
Pfarrer Oswald Beuthert resümiert die aktuelle Entgeltrunde, die von einem außergewöhnlich produktiven Miteinander geprägt gewesen sei: „Das Schlimmste für unsers Teams ist, wenn Not an Kollegen ist. Weil das an die Substanz von allen geht. Deshalb ist es im Interesse von uns Arbeitgebern wie auch der Gewerkschaft, gute Arbeitsbedingungen und attraktive Gehälter zu bieten. Das haben wir erneut geschafft.“
Quelle und Kontaktadresse:
Unternehmerverband Soziale Dienste und Bildung, Düsseldorfer Landstr. 7, 47249 Duisburg, Telefon: 0203 993670
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