Insolvenzen im Einzelhandel weiterhin auf hohem Niveau / Weniger Umsatz und steigende Verkaufsflächen verschärfen Ladensterben
(Berlin) - "Die trübe Jahresbilanz, die der Einzelhandel aufgrund seines Umsatzverlustes ziehen musste, betrifft leider auch die Zahl seiner Insolvenzen. Sie liegt weiterhin auf sehr hohem Niveau", kommentierte Rolf Pangels, kommissarischer Hauptgeschäftsführer des Handelsverband BAG, die am 04. Februar veröffentlichten Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Demnach waren im Einzelhandel (ohne Handel mit Kfz und ohne Tankstellen) von Januar bis November 2004 mit insgesamt 3.943 etwa so viele Insolvenzverfahren gemeldet wie im Vorjahreszeitraum (3.953).
"In den letzen drei Jahren hat der Einzelhandel im engeren Sinne insgesamt über 13 Mrd. Euro Umsatz verloren. Diese lang anhaltende Umsatzschwäche hat Spuren in der Einzelhandelslandschaft hinterlassen. Mehr als 12.400 Geschäfte haben in diesem Zeitraum Insolvenz angemeldet, die stillen Geschäftsaufgaben nicht eingerechnet. Auch bekannte Traditionsunternehmen mussten inzwischen die Segel streichen", so Pangels.
Pangels beklagte, dass immer mehr zusätzliche Verkaufsflächen geschaffen werden, obwohl zunehmend Ladenlokale leer stehen. "Immer mehr neue Ladenflächen bei gleichzeitig sinkenden Umsätzen verschärfen den Wettbewerb, dem insbesondere viele traditionelle, meist inhabergeführte Geschäfte nicht gewachsen sind. Der stetige und überproportionale Flächenzuwachs im Einzelhandel muss endlich ein Ende haben."
Quelle und Kontaktadresse:
Bundesarbeitsgemeinschaft der Mittel- und Großbetriebe des Einzelhandels e.V. (Handelsverband BAG)
Atrium Friedrichstraße, Friedrichstr. 60, 10117 Berlin
Telefon: 030/2061200, Telefax: 030/20612088
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