Internationale Pflegekräfte: Unverzichtbar für die pflegerische Versorgung
(Essen) - Laut Statischem Bundesamt gab es im letzten Jahr eine Zunahme bei der Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse im Bereich der Pflegeberufe. Im Vergleich zu 2023 wird ein Anstieg der positiv beschiedenen Anerkennungsanträge um 19 % verzeichnet.
Insgesamt lag die Zahl bei 32.500 Anerkennungen. Der Pflegeberuf stellt mit einem Anteil von 41 % die zahlenmäßig größte Gruppe aller im Ausland erworbenen und in Deutschland anerkannten Berufsabschlüsse dar. Auch die Anerkennungsverfahren insgesamt erreichten 2024 einen Höchststand (95.500). Von den 81.900 bearbeiteten Verfahren hatten 97 % einen positiven Bescheid zur Folge.
Für den Bundesverband Ambulante Dienste und Stationäre Einrichtungen (bad) e. V. ist die vermehrte Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse eine erfreuliche Entwicklung. „Ohne internationale Fachkräfte ist die Pflege in Deutschland nicht mehr denkbar. Sie entschärfen den Personalmangel in der Pflege: Nach Berechnungen des Statischen Bundesamtes werden dem Arbeitsmarkt im Jahr 2034 350.000 Pflegekräfte fehlen.
Internationale Fachkräfte sind deshalb ein unverzichtbarer Bestandteil der pflegerischen Versorgung. Die gesetzlichen Hürden für die Anerkennung international erworbener Berufsabschlüsse zu senken, war und ist eine der Hauptforderungen des bad e. V. Wir begrüßen deshalb sehr die durch die Zahlen des Statischen Bundesamtes bescheinigte Zunahme im Bereich der Pflege“, kommentiert die Bundesgeschäftsführerin des bad e. V. Andrea Kapp den Aufwärtstrend.
Allerdings, merkt die Juristin und Beauftragte Internationale Fachkräfte des bad e.V. Pervin Pustu an, seien noch lange nicht alle Möglichkeiten im Anerkennungsprozess ausgeschöpft. „Es könnten weitaus mehr internationale Pflegekräfte ihren Weg in den deutschen Arbeitsmarkt finden, wenn zusätzliche Maßnahmen eingeführt würden. Vor allem die Kompetenzvermutung sieht der bad e.V. als ein wesentliches Element an, um Fachkräfte bereits ab der Antragstellung in der Pflege einsetzen und so langwierige Wartezeiten bis zu dem endgültigen Bescheid vermeiden zu können“, so Pustu. Des Weiteren fordert sie die Forcierung des Aufbaus zentraler und personell gut ausgestatteter Anlaufstellen für die Anerkennungsverfahren in den Bundesländern. Zur Beschleunigung der Antragsbearbeitungszeiten in den wichtigsten Herkunftsländern internationaler Fachkräfte müsse zudem eine personelle Aufstockung der dortigen deutschen Botschaften erfolgen.
Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Ambulante Dienste und Stationäre Einrichtungen e.V. (bad) - Bundesgeschäftsstelle, Zweigertstr. 50, 45130 Essen, Telefon: 0201 354001