Internationaler Familientag / Krankenhäuser müssen familienfreundlicher werden
(Berlin) - Anlässlich des Internationalen Familientages am 15. Mai forderte die Ärztegewerkschaft Marburger Bund (MB) die Krankenhausarbeitgeber auf, sich verstärkt um familienfreundliche Arbeitsbedingungen zu kümmern. "Familienfreundlichkeit ist in vielen deutschen Krankenhäusern leider immer noch ein Fremdwort. Bis heute haben sich lediglich rund 100 der bundesweit knapp 2000 deutschen Kliniken an der Marburger Bund Kampagne für ein familienfreundliches Krankenhaus beteiligt. Das wollen wir ändern", erklärte die stellvertretende Hauptgeschäftsführerin, Dr. Magdalena Benemann. Mit einer Postkartenaktion werbe der Marburger Bund nun bei allen Krankenhäusern Deutschlands um mehr familienfreundliche Arbeitsbedingungen und eine Teilnahme an der Verbandskampagne.
Benemann: "Angesichts der Tatsache, dass der überwiegende Teil des Medizinernachwuchses weiblich ist, müssen die Kliniken in Zeiten eines sich verschärfenden Ärztemangels das Thema der besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf primär nicht als Kostenfaktor, sondern als Wettbewerbsvorteil verstehen." Momentan zeichne sich die ärztliche Arbeitssituation durch lange Dienste, mangelnde Flexibilität und fehlende Kinderbetreuungsmöglichkeiten aus. "Eine solche Arbeitsstruktur ist familienfeindlich und muss deshalb dringend verbessert werden", so Benemann.
Ziel der MB-Kampagne für ein familienfreundliches Krankenhaus, dessen Schirmherrschaft Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen übernommen hat, sei es, Kliniken praktische Unterstützung für familienfreundliche Strukturen zu geben. Studien belegten, dass eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf durch entsprechende Arbeitgeberangebote die Motivation der Arbeitnehmer und somit die Wirtschaftlichkeit steigern. In Krankenhäusern würde das letztlich auch der Qualität der Patientenversorgung zu Gute kommen.
Quelle und Kontaktadresse:
Marburger Bund - Verband der angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e.V. - Bundesverband
Athanasios Drougias, Leiter, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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Telefon: (030) 746846-0, Telefax: (030) 746846-16
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