Pressemitteilung | Amnesty International Deutschland e. V.

Internationaler Tag der Pressefreiheit am 3. Mai / Nahezu täglich: Eilaktionen zum Schutz von Journalisten

(Berlin) - Pressefreiheit und die Menschenrechte von Journalisten, Autoren und Schriftstellern sind weltweit bedroht. amnesty international (ai) erhält täglich davon Kunde. Für viele der Opfer setzt sich ai mit den so genannten "Urgent Actions" ein. Dieses wichtige ai-Instrument kommt seit 30 Jahren zum Einsatz. Seitdem haben Millionen von Briefen, Faxen und e-mails dazu beigetragen, dass Menschen aus der Haft entlassen oder vor schweren Menschenrechtsverletzungen bewahrt wurden. In diesen Tagen setzt sich ai mit Eilaktionen u.a. für Journalisten aus Ägypten, Argentinien und dem Iran ein.

Der Journalist Ibrahim al-Sahari wurde am 13. April 2003 in seinem Haus in Kairo von Sicherheitsbeamten ohne Haftbefehl festgenommen. Sie brachten ihn in die Zentrale des Staatssicherheitsdienstes (SSI) am Lazoghly-Platz gebracht, wo man ihn offenbar schlug. Schon im Februar war Ibrahim al-Sahari in der Zentrale des SSI inhaftiert gewesen, wo er nach eigenen Angaben misshandelt wurde.

Am 26. März 2003 berichtete Carla Britos, Herausgeberin der argentinischen Monatszeitung "La Tapa" von einer Demonstration vor dem Haus des damaligen Staatspräsidenten Eduardo Duhalde. Die Demonstranten protestierten dagegen, dass nichts gegen die Polizisten unternommen wurde, die vermutlich zwei "piqueteros" (demonstrierende Arbeitslose) erschossen hatten. In der Nacht des 27. März wurden Steine auf das Dach des Hauses von Carla Britos geworfen. Am folgenden Morgen erhielt sie vier Telefonanrufe mit Morddrohungen. Am Nachmittag des 30. März erhielt Clara Britos zwei weitere Telefonanrufe, bei denen Schreie und Schüsse zu hören waren. Am 2. und 5. April erhielt sie mehrmals dieselbe Nachricht: "Wir werden deine Kinder zuerst töten...". Am 10. April wurden erneut Steine auf das Dach ihres Hauses geworfen. Carla Britos wird aufgrund ihrer journalistischen Arbeit seit geraumer Zeit bedroht. Sie sieht sich möglicherweise gezwungen, mit ihrer Familie Argentinien zu verlassen.

Der iranische Medizinstudent, Autor und Journalist Amir Abbas Fakhravar wurde am 18. März vor einem Revolutionsgericht in Teheran schwer geschlagen. Er befindet sich momentan zusammen mit verurteilten Straftätern im Qasr-Gefängnis. Dort wird ihm der Zugang zu medizinischer Versorgung verwehrt, obwohl ihn die Schläge schwer verletzt haben. Amir Abbas Fakhravar war kurz zuvor zu acht Jahren Haft verurteilt worden, weil er ein Buch veröffentlicht hatte, das Kritik am iranischen Staat übt. In diesem Zusammenhang hatte ihn das Revolutionsgericht vorgeladen. Als Amir Abbas Fakhravar vor Gericht erschien, wurde ihm nicht erlaubt, sich von zwei Rechtsanwälten vertreten zu lassen, die ihn in vorherigen Gerichtsverhandlungen verteidigt hatten. Nach einer Meinungsverschiedenheit mit einem Richter wurde er vor den Augen von Richtern, Gerichtsdienern und seinen Eltern geschlagen und ins Gefängnis gebracht.

Quelle und Kontaktadresse:
amnesty international Sektion der BRD e.V., Gst. Berlin Generalsekretariat Greifswalder Str. 4, 10405 Berlin Telefon: 030/4202480, Telefax: 030/42024830

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