Irak: Rotes Kreuz und Roter Halbmond mit 81.000 Helfern in der Nahost-Region
(Berlin) - Über 81.000 Helferinnen und Helfer des Roten Kreuzes und des Roten Halbmonds aus Irak, Jordanien, Iran, Kuwait, Saudi Arabien und Syrien könnten im Falle eines Irak-Krieges eine Hilfsoperation im Nahen Osten unterstützen. Das Rote Kreuz ist in der Lage, 150.000 Binnenvertriebene im Irak zu versorgen und die Hilfe auf über 500.000 Flüchtlinge auszuweiten.
Mit diesen Zahlen beteiligt sich das Rote Kreuz nicht an Spekulationen über die Zahl möglicher Opfer, noch hält es einen Krieg für unvermeidlich. Die Zahlen beziehen sich ausschließlich auf die Kapazitäten des Roten Kreuzes in der Nahost-Region.
Das Rote Kreuz hat im Irak landesweit die medizinischen Vorräte der Krankenhäuser aufgestockt. Bis zu 7.000 Kriegsverletzte könnten dort sofort behandelt werden. Für die Krankenhäuser in Bagdad stehen darüber hinaus Notnahrungsvorräte zur Verfügung. Auf diese Weise sollen Hospitäler funktionstüchtig bleiben und Epidemien vorgebeugt werden. Das Rote Kreuz wäre darüber hinaus in der Lage, Trink- und Abwassersysteme ganzer Städte am Laufen zu halten.
Im Westiran, in Jordanien und Kuwait verfügt das Rote Kreuz über Logistikstützpunkte mit großen Lagerhäusern. Hier sind Lastwagen, Jeeps, Funkausrüstung und andere logistische Mittel gelagert. Mitarbeiter füllen die Lagerbestände weiterhin mit Zelten, Decken, Kerosinöfen, Matratzen und Plastikplanen auf. Feldlazarette, mobile Basisgesundheitsstationen sowie Wasseraufbereitungsanlagen stehen auf Abruf bereit.
Für den Fall, dass sich Familienmitglieder auf einer eventuellen Flucht verlieren, ist das Rote Kreuz in der Lage, schnellstmöglichst Meldestellen einrichten, an die sich Betroffene wenden können. Darüber hinaus kann der DRK-Suchdienst in München eine Hotline für Angehörige in Deutschland einrichten. Die Familienzusammenführung ist eine der ältesten Aufgaben des Roten Kreuzes, ebenso der Besuch von Kriegsgefangenen. Als Hüter des Humanitären Völkerrechts leistet das Rote Kreuz seinem völkerrechtlichen Mandat Folge, das in den vier Genfer Konventionen von 1949 niedergeschrieben ist.
Zur Unterstützung der Bevölkerung im Irak ist das Rote Kreuz dringend auf Spenden angewiesen. Spenden werden erbeten auf:
Deutsches Rotes Kreuz
Konto 41 41 41
Bank für Sozialwirtschaft, BLZ: 370 205 00
Stichwort: Nahost
Das Rote Kreuz ist seit Ausbruch des Iran-Irak-Krieges (1980 bis1988) ohne Unterbrechung im Irak tätig. Mit Hilfe der Rothalbmondgesellschaften werden Krankenhäuser im ganzen Land unterstützt, der Katastrophenschutz ausgebaut, Hilfsgüter ausgeliefert, Erste-Hilfe-Trainings angeboten, Prothesen-Zentren mit speziellen Prothesen für Kinder betrieben sowie die Trinkwasserversorgung in weiten Regionen sichergestellt.
Quelle und Kontaktadresse:
Deutsches Rotes Kreuz e.V. (DRK)
Carstennstr. 58
12205 Berlin
Telefon: 0228/5411
Telefax: 0228/541290