Pressemitteilung | Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW)

IW-Konjunkturprognose 2003: Viele Risikofaktoren

(Köln) - Die anhaltende Schwäche an den Börsen, die anziehenden Ölpreise und die Sorge vor einer Eskalation des Irak-Konflikts haben die Hoffnungen auf einen raschen Aufschwung der deutschen Wirtschaft schwinden lassen. Das reale Bruttoinlandsprodukt Deutschlands wird in diesem Jahr daher nur um ein halbes Prozent zulegen. Für das kommende Jahr steht zwar wieder eine etwas lebhaftere Weltkonjunktur auf der Rechnung, die Bundesrepublik wird jedoch nach wie vor mit ihren hausgemachten Schwächen zu kämpfen haben – wie dem starken Lohnkostendruck, dem inflexiblen Arbeitsmarkt sowie der hohen Steuer- und Abgabenlast. Aus diesem Grund dürfte das Wirtschaftswachstum 2003 allenfalls 1¾ Prozent betragen. Diese Marke wird zudem nur dann erreichbar sein, wenn unter anderem die Aktienmärkte sich ab dem Spätherbst 2002 nachhaltig erholen und der Ölpreis sich im nächsten Jahr bei etwa 25 Dollar je Barrel einpendelt.

Selbst unter diesen optimistischen Voraussetzungen werden die deutschen Exporte 2003 höchstens um etwa 5 Prozent und damit deutlich schwächer als der Welthandel zulegen. Bau- und Ausrüstungsinvestitionen dürften jeweils um 2 Prozent steigen – und das auch nur mithilfe der durch die Flutkatastrophe in Ost- und Süddeutschland bedingten zusätzlichen Nachfrage. Beim privaten Konsum ist voraussichtlich sogar nicht mehr als ein reales Plus von 1¼ Prozent drin. Hier schlägt sich vor allem das frostige Klima auf dem Arbeitsmarkt nieder. Die Zahl der Arbeitslosen von durchschnittlich mehr als 4 Millionen in diesem Jahr dürfte 2003 nur wenig zurückgehen. Aufgrund der schwach belebten Konjunktur wird es zudem lediglich etwa 40.000 Erwerbstätige mehr geben.

Quelle und Kontaktadresse:
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