Pressemitteilung | Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW)

IW-Konjunkturumfrage: Endlich wieder Optimismus

(Köln) - Die Wirtschaft schaut positiv auf die kommenden Monate: Die meisten Unternehmen wollen mehr produzieren, mehr Mitarbeiter einstellen und mehr investieren, zeigt die neue IW-Konjunkturumfrage. Allerdings gibt es deutliche Unterschiede zwischen den Branchen.

Geringe Inzidenzen, gutes Wetter und Urlaubszeit: Der allgemeine Optimismus gibt auch der deutschen Wirtschaft Auftrieb. Erstmals seit Beginn der Pandemie schauen die meisten Unternehmen richtig zuversichtlich auf das laufende Jahr: Das ist das Ergebnis der neuen IW-Konjunkturumfrage, für die im Juni rund 2.000 Unternehmen befragt wurden. 51 Prozent der Unternehmen rechnen nunmehr für das Jahr 2021 mit einer höheren Produktion, nur 15 Prozent planen, weniger zu produzieren als im Vorjahr. Rund 42 Prozent wollen zudem mehr investieren. Etwa 43 Prozent der Unternehmen planen mit mehr Beschäftigen als im Krisenjahr 2020. Im Vergleich zur Befragung im Frühjahr hat sich die Stimmung damit deutlich aufgehellt, die Optimisten dominieren inzwischen alle Kategorien.

Industrie besonders optimistisch, Dienstleister noch vorsichtig

Allerdings gibt es zwischen den Branchen große Unterschiede: Die Industrie musste zu Beginn der Pandemie besonders starke Produktionsrückgänge verkraften. Jetzt schauen 59 Prozent der Firmen optimistisch in die Zukunft - und das, obwohl noch immer wichtige Bauteile wie Chips nicht lieferbar sind. Im Dienstleistungssektor schaut etwa jedes zweite Unternehmen optimistisch in die Zukunft, nur 13 Prozent der Firmen erwarten für 2021 eine Verschlechterung im Vergleich zum Vorjahr. Die Bauwirtschaft wiederum ist zurückhaltender: Nur 37 Prozent der Unternehmen sind optimistisch für das Gesamtjahr 2021, 25 Prozent erwarten eine schlechtere Geschäftslage als im Vorjahr. Das liegt vor allem daran, dass die Branche deutlich besser durch die Krise gekommen ist als andere, eine deutliche Verbesserung wäre deshalb nicht zu erwarten. Zudem sind viele Baumaterialien knapp oder gar nicht lieferbar, das trübt die Stimmung.

Neuer Lockdown wäre fatal

Damit die Wirtschaft weiter Fahrt aufnehmen kann, muss eine hohe Impfgeschwindigkeit bestehen bleiben - ein neuer Lockdown wäre dagegen fatal. "Aktuell verliert die Pandemie ihren Schrecken", sagt IW-Konjunkturchef Michael Grömling. "Allerdings wird es Jahre dauern, bis der Einbruch wieder ausgeglichen ist. Deshalb darf es in dieser fragilen Phase keine neuen Störungen geben."

Quelle und Kontaktadresse:
Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) Konrad-Adenauer-Ufer 21, 50668 Köln Telefon: 0221 4981-0, Fax: 0221 4981-533

(mj)

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