Pressemitteilung | Deutsche Welthungerhilfe e.V.

Jahresbericht 2000: Besorgnis über wachsende Zahl der Naturkatastrophen

(Bonn) - Die Deutsche Welthungerhilfe hat im vergangenen Jahr mit 63,8 Mio. DM so viele Spenden erhalten wie nie zuvor. Mit den Spenden und öffentlichen Zuschüssen in Höhe von rund 118 Mio. DM konnten 143 neue Projekte in 42 Ländern bewilligt werden, die meisten von ihnen in Afrika. Anlässlich der Vorstellung des Jahresberichtes 2000 wies die Vorsitzende der Hilfsorganisation, Ingeborg Schäuble, darauf hin, dass weitaus die meisten öffentlichen Zuschüsse für kurzfristige Humanitäre Hilfe, z.B. für die Flutopfer in Mosambik, gewährt worden seien.

Schäuble kritisierte erneut die "dürftige Ausstattung" der Etats für langfristige Hilfsprojekte bei der Europäischen Union und der Bundesregierung. Den großen Anstieg der Ausgaben ihrer Organisation für Humanitäre Hilfe erklärte Schäuble mit der wachsenden Zahl von Naturkatastrophen. Allein für die vergangenen sechs Monate habe die UN 30 Naturkatastrophen in Entwicklungsländern aufgelistet. Besonders beunruhigend sei der Anstieg solcher Katastrophen, die auf extreme Wetterereignisse zurück zu führen sind. Schäuble forderte die großen öffentlichen Geber dazu auf, mehr in die Katastrophenvorsorge zu investieren. Dies könne die Naturkatastrophen zwar nicht verhindern, aber die Folgen für die betroffenen Menschen eingrenzen und so die Kosten für die "humanitäre Nachsorge" senken.

Schäuble kündigte an, dass die Welthungerhilfe im laufenden Jahr mehr Mittel für Ausbildung und Training für afrikanische Partnerorganisationen zur Verfügung stellen werde. Es sei gerade in Afrika schwer, geeignete einheimische Organisationen zu finden, die Träger von Veränderungsprozessen sein können. Sie wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass Verbesserungen in den weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen, etwa beim Zugang zu europäischen Märkten, zwar wünschenswert seien. Es würden davon aber lange nicht alle Länder profitieren, weil sie nichts zu exportieren hätten, so Schäuble. Für diese Länder besitze die langfristige Entwicklungshilfe, z.B. zum Aufbau örtlicher oder regionaler Märkte oder zur Förderung starker Nichtregierungs-Organisationen, einen besonders hohen Stellenwert.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutsche Welthungerhilfe e.V. Adenauerallee 134 53113 Bonn Telefon: 0228/22880 Telefax: 0228/220710

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