Jahresbericht des Wehrbeauftragten / Dramatischer Ärztemangel bei der Bundeswehr
(Köln) Der Krankenhausärzteverband Marburger Bund (MB) weist auf einen dramatischen Ärztemangel bei der Bundeswehr hin. Dies gehe aus der heute (16. Dezember) im Deutschen Bundestag debattierten Unterrichtung des Wehrbeauftragten der Bundesregierung, Willfried Penner (SPD), hervor. So blieben im vierten Quartal 2003 von insgesamt 2.355 Dienstposten für angehende und approbierte Ärzte 216 (9, 2 Prozent) unbesetzt.
Der zweite Vorsitzende des MB, Rudolf Henke, bezeichnete diese Entwicklung als äußerst Besorgnis erregend. Gerade in Zeiten zunehmender Auslandseinsätze müsse die Versorgung der Truppe durch eine ausreichende Anzahl an motivierten Sanitätsärzten gewährleistet sein.
Henke machte deutlich, dass der Ärztemangel keine plötzliche Erscheinung sei. Die politisch Verantwortlichen hätten bereits vor Jahren Maßnahmen gegen den sich abzeichnenden Engpass in der Bundeswehr ergreifen müssen. Laut Bericht des Wehrbeauftragten sank die Zahl der Bewerber für die Laufbahn als Arzt im Sanitätsdienst der Bundeswehr von 2.689 im Jahr 1999 auf 1.398 in 2002 und 1.247 im Jahr 2003.
Der Vize-Vorsitzende des Marburger Bundes forderte eine deutlich bessere Bezahlung der Bundeswehrärzte. Die stetig steigende Arbeitsbelastung und die hohe Verantwortung eines Bundeswehrarztes stehen in keinem Verhältnis zum Einkommen, so Henke.
Quelle und Kontaktadresse:
Marburger Bund - Verband der angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e.V. - Bundesverband
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